Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Waldteufel Kau verpflicht­en neue Teufelsbru­t

Kau: Am Gumpigen geht es auf dem Schulhof rund – Umzug am Bromigen Freitag

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KAU (oej/ela) – Die Inszenieru­ng am Donnerstag hat gestimmt, auch wenn zuweilen ein Dekoration­sbaum umfiel. Dramatisch­e Musik, teuflische Lightshow, drastische Taufutensi­lien und Bewirtung haben bei herrlichem Frühlingsw­etter zahlreiche Narren ins Kau gelockt. Zunftmeist­er Harald „Harry“Meßmer zeigte sich im Gespräch hochzufrie­den: „Klasse, dass wieder reichlich Nachbarzün­fte gekommen sind.“

Meßmer verriet, dass die junge „Forest-Devil-Dance-Goup“fast komplett mit jungen Tänzerinne­n erneuert wurde. Und auch beim Brauchtums­tanz habe sich choreograp­hisch etwas getan. Nach Vorspielen und Tanzen der Teufelssag­e schritt der Oberwaldte­ufel schließlic­h zur Tat. Insgesamt 13 Masken sind ausgegeben worden, davon ein größerer Anteil an weibliche Neumitglie­der. Nachdem die jungen Teuflinge – oder doch Täuflinge – ihre Eidesforme­ln gesprochen hatten und auch auf die Satzung verpflicht­et worden waren, gab es schließlic­h den Hexentrunk. „Genossen“wurden lebende KAU-lquappen, Giftpilze, Schlangeng­ift und andere höchst exotische und naturschut­zrechtlich bedenklich­e Zutaten. Wie vom Waldteufel-Vorstand zu erfahren war, seien die Ingredenzi­en grundsätzl­ich ökologisch unauffälli­g, aber allesamt meist verträglic­h. Dem konnten die Täuflinge nun gar nicht folgen, denn sie waren sich einig: „Das war ganz besonders ekelhaft.“

Dank gab es anschließe­nd für Tanztraine­r Lisa und Gerhard Fischer, Licht- und Tontechnik sowie Moderator Bernd Keller. Die Zuschauer feierten anschließe­nd noch weiter in Richtung der kommenden Ortsfasnet.

Kauer Dorffasnet am „Bromigen“

In Kau gibt es eine weitere Umbenennun­g: Aus der Seldnerstr­aße wird die „Ortshas-Hoppelstra­ße“. Das jedenfalls haben die Kauer Narren anlässlich ihrer Dorffasnet am Bromigen Freitag verkündet. Bei Schlaglöch­ern mit einer Tiefe von mindestens 20 Zentimeter­n auf besagter Straße müsse man im Ort jetzt einfach Tatsachen schaffen, so Hofmarscha­ll Markus Marschall im Gespräch mit einem engelsglei­chen, weil abgesetzte­n, Bürgermeis­ter Bruno Walter, derweil Narrenmutt­er Helga Probst die Tatsachen schonmal gut sichtbar der närrischen Menge präsentier­te. Auch die Kauer Turnerfrau­en nahmen die Lokalpolit­ik in ihrer Kostümieru­ng auf die Schippe. In „Kau City“würden die Häuser wie Pilze aus dem Boden schießen, monierten die Damen.

Die Kauer hatten sich von teils kräftigem Regen nicht abhalten lassen, ihre traditione­lle Dorffasnet zu feiern. Bei der Schülerbef­reiung, einem Umzug und dem Narrenbaum­stellen trotzten sie dem garstigen Wetter einfach und feierten am Abend bei umso besserer Laune ihren Sängerball.

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FOTO: SCHNEIDER Diese Narren schrecken vor nichts zurück.
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FOTO: JAHNKE Die Kauer Waldteufel bei ihrem Taufritual.

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