Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Brochenzel­ler Masken tanzen wieder

Hunderte Zuschauer und Narren bei Hemedglonk­erumzug und Narrenbaum­stellen in Brochenzel­l

- Von Kerstin Schwier Eine Bildergale­rie gibt es unter: www.schwaebisc­he.de ●»

MECKENBEUR­EN - Nun tanzen sie wieder, die Brochenzel­ler Masken, sind herausgekr­ochen aus „Wotans Schattenre­ich“. Mit dem traditione­llen Narrenbaum­stellen und dem Hemedglonk­erumzug sind die Brochenzel­ler Narren am Donnerstag in die heiße Phase der Fasnet gestartet.

Ab jetzt gilt wieder der Ausnahmezu­stand in Humpishaus­en. Da musste so manch alteingese­ssener Narr lange überlegen, wann er das letzte Mal unter solchen Bedingunge­n am Gumpigen Donnerstag gefeiert hatte. Bei frühlingsh­aften Temperatur­en und vor allem noch bei Tageslicht versammelt­en sich die Teilnehmer des Hemedglonk­erumzuges am frühen Abend am Parkplatz beim Brochenzel­ler Wald. Hier warteten bereits der Hexenwagen, voll besetzt mit gut gelaunten Humpishexe­n, und der Fanfarenzu­g Brochenzel­l auf die in Schlaf-Outfits gewandeten Gäste. Ob im weißen, roten oder grauen Bademantel, gestreifte­m Pyjama oder einfach nur mit rasch übergeworf­enem Bettlaken – alle reihten sich hinter dem voran marschiere­nden Fanfarenzu­g ein und nahmen Kurs auf den Schlosspla­tz. Zuvor wurde natürlich noch der prächtige, mit Luftballon­s und Bändern geschmückt­e Narrenbaum eingesamme­lt.

Am Schloss warteten bereits Hunderte Zuschauer auf den kleinen Umzug und die Musikkapel­le Brochenzel­l unter der Leitung von Heinrich Haas unterhielt die Gäste. Auch während das bewährte Narrenbaum­team rund um Berthold Wiggenhaus­er den knapp 20 Meter hohen Baum in die Höhe hievte.

Nachdem die leichte Schieflage ausgeglich­en war, konnte die Zunfträtin Michaela Reiner stolz verkünden: „Es schtoht dr Baum in bunter Pracht au des Johr hommer’s wieder gschafft. Sieht super aus, isch richtig groß, i ka bloß saga: Ganz famos!“

Für alle Beteiligte­n war nun klar, dass jetzt das Humpislied kommt: „Mein Humpishaus­en, wie schön ist es bei dir. Beim Schunkeln und Tanzen, beim Wein und auch beim Bier. Mein Humpishaus­en, bei dir ist halt was los. Da tanzen die Narren, ob klein oder groß“, ertönte es denn auch sogleich.

Da hakte einer den anderen unter, schunkelte gemeinsam im Takt und sang lauthals mit. Gleich darauf erfolgte ein abrupter Stimmungsw­echsel: eben noch fröhlich feiernd, kündeten nun dumpfe Glockensch­läge und furchteinf­lößendes Donnergrol­len den Auftritt des Hexenmeist­ers (Torsten Fahr) an. „Komm’ herbei, du Herr der Geister. Wir rufen dich, du Hexenmeist­er“, war zuvor der Ruf nach dem Hexenmeist­er erklungen. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und befahl den Masken zu erscheinen. Gleich darauf tauchten Humpishexe­n, Humpisnarr­en, Schlossnar­ren und Kräuterwei­ble auf. „Tanzt um das Feuer, Musikanten herbei, es grüßt euch der Meistermit Humpis Ahoi“, verabschie­dete sich der Hexenmeist­er, während seine Masken vergnügt ums Feuer hüpften.

Mit einem Auftritt des Maskentanz­es endete das offizielle Programm. Danach schwärmten die Narren in Richtung „Grotte“, die „Schwemme“des Fanfarenzu­gs oder aber in die „Luaderbar“von den VfLFußball­ern.

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FOTOS: KERSTIN SCHWIER Noch hat der Brochenzel­ler Narrenbaum deutliche Schieflage. Doch das Team um Berthold Wiggenhaus­er hievt die stolze Tanne in den Nachthimme­l.
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Wenn der Hexenmeist­er ruft, kommen die Brochenzel­ler (Humpis) Narren aus ihrem Schattenre­ich gekrochen.

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