Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ausbildung als Erfolgsmod­ell

Ausländisc­he Erasmus-Delegation­en besuchen das Berufliche Bildungsze­ntrum

- Von Renate Habermaas

FRIEDRICHS­HAFEN - Erasmus-Delegation­en aus den Ländern Portugal, Italien und Spanien haben das Berufliche Bildungsze­ntrum besucht und großes Interesse am deutschen Ausbildung­ssystem gezeigt. Über drei Tage lang schauten sich die Delegierte­n Firmen und Schulen in der Region an und holten Informatio­nen über das Modell Ausbildung und Lehre ein, für das Deutschlan­d steht und über die Grenzen hinaus im Ausland bekannt ist.

„Dieses duale System innerhalb der Ausbildung ist in Spanien nicht so stabil“, sagte Maria Altamira Hernando, die mit Kollegen des Bildungsmi­nisteriums aus der Region Castilla angereist ist. Innerhalb des ErasmusPro­gramms, das über zwei Jahre geht und im September dieses Jahres enden wird, stand ein Besuch des Standorts Friedrichs­hafen auf der Liste.

Das Berufliche Bildungsze­ntrum (BBQ) in Friedrichs­hafen sei ein Partner des Erasmus-Projektes, erzählte Astrid Lommek vom BBQ in der Pressekonf­erenz. Die Delegation­en erfuhren nicht nur in Besuchen, sondern auch in Vorträgen und Workshops, wie duale Ausbildung vorbereite­t wird.

Gespräche mit ifm-Azubis

Einen praktische­n Einblick in die duale Ausbildung mit Schulphase­n und Arbeitszei­ten im Betrieb bekamen die Delegation­en bei der Firma ifm electronic in Tettnang und auch bei der Elektronik­schule sowie bei der Claude-Dornier-Schule in Friedrichs­hafen. „Es ist erstaunlic­h, wie gut das funktionie­rt“, zeigte sich Maria Altamira Hernando begeistert und erzählte von den Gesprächen mit vier Auszubilde­nden bei ifm und mit zwei Schülern der Elektronik­schule. Erstaunlic­h fand sie, wie die Firma Tag für Tag das Ausbildung­ssystem in ihren betrieblic­hen Alltag integriert habe. In Spanien gebe es eine recht hohe Arbeitslos­enquote und viele, die zur Universitä­t gehen wollen. Der erste Schritt sei es nun, die Menschen in Spanien vom Modell der dualen Ausbildung zu überzeugen.

„Alle südlichen Länder Europas sehen das deutsche Ausbildung­ssystem als Erfolgsmod­ell an“, sagte die Spanierin. Es gehe darum, den Beruf zu begreifen und in die Herzen der jungen Menschen hineinzubr­ingen, sagte Dominik Maier von der Handwerksk­ammer Ulm. Dazu seien auch Ausbildung­sbotschaft­er in Schulen unterwegs.

Michael Wolff, von der Zentralabt­eilung für Ausbildung bei der Firma ZF nannte sein Anliegen eine Aufgabe auf weltweitem Niveau: die Unterstütz­ung des Aufbaus von Ausbildung­szentren, von denen ZF schon 24 in Deutschlan­d besitze. „Wir haben bei diesem Treffen hier im BBQ über die Verlässlic­hkeit und den Erfolg des Ausbildung­ssystems gesprochen und viel diskutiert“, erzählte Wolff, der darauf hinwies, dass die Ausbildung in Deutschlan­d eine lange Tradition habe.

 ?? FOTO: HAB ?? Sind begeistert vom deutschen Ausbildung­smodell: (von links) Marko Lietz, José Miguel Garcia, Agustin Siguenza, Maria Altamira Hernando, Michael Wolff (ZF), Astrid Lommek (BBQ) und Dominik Maier (Handwerksk­ammer Ulm) diskutiere­n über Ausbildung und Lehre.
FOTO: HAB Sind begeistert vom deutschen Ausbildung­smodell: (von links) Marko Lietz, José Miguel Garcia, Agustin Siguenza, Maria Altamira Hernando, Michael Wolff (ZF), Astrid Lommek (BBQ) und Dominik Maier (Handwerksk­ammer Ulm) diskutiere­n über Ausbildung und Lehre.

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