Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Immer mehr Menschen fasten

Immer mehr Menschen fasten – Nicht nur Genussmitt­el sind im Fokus, sondern auch Handy und Auto

- Von Helena Golz und Agenturen

RAVENSBURG (hego) - Fasten liegt bei den Deutschen im Trend. 63 Prozent finden es sinnvoll, auf ein Genussmitt­el oder auf Konsumgüte­r zu verzichten. Vor acht Jahren waren es noch 53 Prozent. Das hat eine Umfrage im Auftrag der Krankenkas­se DAK zur am Mittwoch beginnende­n Fastenzeit ergeben. Beim Fasten komme es vor allem darauf an, sich ein konkretes Ziel zu setzen, sagt Marie Hennecke, Professori­n für Psychologi­e an der Universitä­t Siegen im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

RAVENSBURG - Nach der Fasnet beginnt die Fastenzeit. Zwischen Aschermitt­woch und Ostern verzichten viele Menschen freiwillig auf Süßigkeite­n, Alkohol, Autofahren oder das Handy. Und immer mehr Deutsche finden Gefallen am Fasten.

Laut einer Umfrage der Krankenkas­se DAK halten es mittlerwei­le 63 Prozent für sinnvoll, mehrere Wochen gezielt auf ein bestimmtes Genussmitt­el oder auf Konsumgüte­r zu verzichten. Vor acht Jahren waren es noch 53 Prozent.

In diesem Jahr wollen die meisten Menschen auf Alkohol verzichten. Mit 73 Prozent sind das so viele wie nie zuvor. Fast genauso viele Menschen nehmen sich vor auf Süßigkeite­n zu verzichten. Auf Fleisch will fast jeder zweite Befragte verzichten.

Aber beim Fasten geht es nicht mehr nur um den Verzicht auf Genussmitt­el. Teile der katholisch­en und evangelisc­hen Kirchen rufen beispielsw­eise zu der Aktion „Autofasten“auf, also dazu, möglichst oft das Auto stehen zu lassen, um die Umwelt zu schonen.

Medienexpe­rten sprechen sich für eine digitale Auszeit aus. Und tatsächlic­h: Den Fernseher wollen laut der DAK-Umfrage 39 Prozent für einige Wochen ausschalte­n. Mehr als jeder Vierte will weniger am Handy oder Computer hängen.

Junge Leute im Alter von 18 bis 29 Jahren stehen dem Fasten laut der Umfrage besonders offen gegenüber. Frauen verzichten eher auf Süßigkeite­n oder auf Fleisch. Bei Männern ist es der Alkohol. Die meisten Fans des Fastens gibt es übrigens in Bayern und Baden-Württember­g. Dort gab etwa jeder Zweite an, schon mehrmals gefastet zu haben. Die traditione­lle Fastenzeit im Christentu­m erstreckt sich von Aschermitt­woch bis Karsamstag, also in diesem Jahr bis zum 20. April.

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FOTO: IMAGO Knäckebrot statt Torte: Im deutschlan­dweiten Vergleich gibt es die meisten Fans des Fastens in Baden-Württember­g und Bayern.

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