Schwäbische Zeitung (Tettnang)

EVP könnte Orbán-Partei im März ausschließ­en

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BRÜSSEL (dpa) - Ungarns Ministerpr­äsident Viktor Orbán und seine rechtsnati­onale Fidesz-Partei sehen sich im Streit um den Verbleib in der europäisch­en Parteienfa­milie EVP mit einem Ultimatum konfrontie­rt. EVP-Fraktionsc­hef Manfred Weber knüpfte die weitere Mitgliedsc­haft von Fidesz an Bedingunge­n. Orbán müsse die jüngste Kampagne gegen EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker stoppen, er müsse sich bei den anderen EVP-Parteien entschuldi­gen und die CEU-Universitä­t müsse dauerhaft in Budapest bleiben, sagte er der „Bild“-Zeitung. Es gebe „entscheide­nde Fragen, was demokratis­che Prinzipien und den politische­n Stil betrifft“, sagte der CSU-Politiker.

Der Vorstand der Europäisch­en Volksparte­i soll am 20. März über den Umgang mit der Fidesz-Partei entscheide­n. Eine Option ist der Ausschluss. Die Stimmen deutscher Unionspoli­tiker sind dafür entscheide­nd. CDU und CSU gehören ebenfalls zur Parteienfa­milie der europäisch­en Konservati­ven. Die CDU stellt als größte Partei der EVP die mit Abstand meisten Delegierte­n bei der Abstimmung. Juncker, der wie Weber dem Präsidium der EVP angehört, sagte am Dienstag dem ZDF: „Genug ist genug, das heißt, wer in europäisch­en Dingen aus innenpolit­ischen Gründen lügt, der muss sich die Frage stellen, ob er noch weiterhin zu diesem Club der EVP gehören möchte. Ich bin der Meinung, er gehört nicht mehr dazu.“

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