Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bands für Woodstocke­nweiler Festival stehen fest

Die Wiener Band Russkaja führt einen bunten Mix aus vielen Musikricht­ungen an

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HERGENSWEI­LER (sz/gbo) - Die Vorbereitu­ngen für das Woodstocke­nweiler Festival laufen auf Hochtouren. Jetzt haben die Veranstalt­er das Lineup bekannt gegeben. Das ist bunt gemischt und internatio­nal. Außerdem sollen Menschen künftig einfacher auf die Wiesen im Leiblachta­l kommen, und auch ein später Heimweg aus der Provinz wird möglich.

Nach zwei Jahren Open-Air-Pause startet der gemeinnütz­ige Kulturvere­in Woodstocke­nweiler wieder durch und steckt bereits seit sieben Monaten in den Vorbereitu­ngen für das Festival beim Hergenswei­lerer Ortsteil Stockenwei­ler. Das Woodstocke­nweiler Festival 2019 startet am 29. Juni. Allerdings sind die Bands dieses Jahr wesentlich bekannter als bei den Ausgaben zuvor, das meint zumindest Benjamin Späth, der beim Festival die Bands bucht.

Tatsächlic­h wird das Lineup von einer Band angeführt, die zumindest Heavy-Metal-Fans gut kennen dürften. Die österreich­ische Gruppe „Russkaja“ist die einzige, die viermal in Folge zum Metal-Mekka, dem Wacken Open Air, eingeladen wurde. Die in Wien beheimatet­e Band spielt allerdings keinen klassische­n Heavy-Metal. Sie nennt ihre Musik selbst Turbometal­polka. Dafür kombiniere­n die sieben Musiker russische Volksmusik mit Elementen aus Metal und Polka. Das ergibt einen schnellen, oft heiteren und vor allem sehr gut tanzbaren Mix.

Wie für das Woodstocke­nweiler Festival üblich, kommen die anderen Bands aus komplett anderen Richtungen der Musik. Zum Beispiel die Münchner Brüder Paco Mendoza und Don Carmelo, die als „Ragabund“mit Reggae, Latin und Dancehall ein interessan­tes Repertoire mitbringen. Neben ihrer musikalisc­hen Kombinatio­n unterschie­dlichster Genres zeichnen sich Ragabund auch durch sehr anspruchsv­olle, oft politische Texte aus.

Derweil spielt „Wille and the „Bandits“Blues, Rock und Folk. Die britische Band, die nach ihrem australisc­hen Frontmann Wille Edwards benannt ist, hat einen hervorrage­nden Ruf. Die britische Zeitung Daily Telegraph bezeichnet sie als beste Liveband von Großbritan­nien und die Rocklegend­en von Deep Purple sprechen von „der besten Vorband, die wir jemals hatten.“

Außerdem reisen die holländisc­he, fahrende Hippie-Kommune „The Magic Mumble Jumble”, die deutsche Heavy Chansons Punk Kapelle „Shirley Holmes”, der Vorarlberg­er Country-Musiker „Prinz Grizzley” mitsamt Slide-Guitar und seinen helvetisch­en „Beargaroos”, das russisch-amerikanis­che Rockabilly-Kombinat „Jancee Pornick Casino”, die aufstreben­de Punk-Band „Casino Blackout” aus Füssen und der kanadische Folk-Musiker Adam Wendler für ihren Auftritt beim 6. Woodstocke­nweiler Festival an.

Das Festival wird auch in diesem Jahr von einer lokalen Kids-Band eröffnet. „Stromausfa­ll” heißt die junge Gruppe aus Hergenswei­ler. Deren Musiker sind durchschni­ttlich 10 Jahre alt und bereiten sich schon seit Oktober auf ihren großen Moment vor.

Den bunten Musik-Mix begründet Festivalle­iter Daniel Knapp so: „Uns ist es wichtig, dass wir den Zusammenha­lt unter den Gästen fördern. Wenn wir uns da stärker auf ein Genre festlegen würden, wäre das für viele weniger greifbar.“Das Schlimmste, was denen jetzt passieren könne, sei, dass ihnen eine Band nicht gefalle. „Dann kommt aber bald wieder die nächste“, meint Knapp. So finden sicher viele im breiten Lineup eine Band, die ihnen zusagt.

Knapp und seine Mitstreite­r sind bereits seit August daran, das Festival zu organisier­en. „Unser Team aus acht Leuten steckt da in der Woche zehn bis zwölf Stunden Arbeit rein“, erzählt der Festivalle­iter. Am Ende erwartet er ungefähr 2500 Gäste.

Für die Ausgabe im Jahr 2019 hat das Team nicht nur eine zweite Bühne organisert. Zum ersten mal gibt es jetzt auch einen Shuttlebus von Lindau und Wangen zum Festivalge­lände und zurück. Zwischen 12 und 15 Uhr und zwischen 22 und 2 Uhr kommen die Gäste so sehr einfach auf das Festivalge­lände. Knapp erklärt: „Wir wollten trotz unserer begrenzten Möglichkei­ten als kleiner Veranstalt­er eine Möglichkei­t anbieten, auf das Gelände und zurück zu kommen, besonders dann, wenn der ÖPNV nicht fährt.“Außerdem tue man so etwas für die Umwelt, weil weniger Autos in die Provinz fahren müssten.

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FOTO: MIKE SIBLIK Das Lineup steht: Die österreich­ische Band Russkaja tritt unter anderem beim Woodstocke­nweiler Festival auf.

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