Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Mit fünf Euro die Welt retten?
s sind harte●Zeiten für meinen Geldbeutel. Denn obwohl sich darin theoretisch keine finanzielle Flaute befinden dürfte (es ist noch Monatsanfang), fühlt sich das in der Praxis doch ganz anders an. Schuld daran ist die Fünf-Euro-Challenge. Kurz erklärt: Jeder Fünf-Euroschein, der einem in die Finger gerät, wird in ein Einmachglas verbannt und darin gespart. Klingt einfach – und zwar so sehr, dass ich kurzerhand beschlossen habe, mir die Aufgabe bis Ende März aufzuerlegen. Einziges Problem: Das funktioniert besser als gedacht. In der Geldbörse herrscht gähnende Leere. Ebbe. Lediglich ein paar Fünfer, die es noch nicht ins Einmachglas geschafft haben, knistern verlockend. Aber ich bleibe hart. Fünf-Euroscheine werden nicht ausgegeben. Selbst in Zeiten (Mittagspause), in denen es ums Überleben geht. Glücklicherweise finden sich in den Untiefen der Handtasche immer noch ein paar Münzen, der Tag ist dann gerettet. Ein Drittel des Ersparten soll übrigens einem wohltätigen Zweck zugute kommen. In Anbetracht des Vermögens, das sich bereits im Einmachglas versammelt hat, tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf. Man könnte damit ohne Weiteres die Ozeane von Plastik befreien, den Welthunger besiegen und sogar Weltfrieden stiften. Für eine Yacht oder gar eine Insel in der Südsee reicht das Ersparte dann aber nicht mehr, denn auf dem eigenen Konto herrscht seit Kurzem nämlich eine mysteriöse Leere.
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