Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Aus Romeo und Julia wird nichts

Wegen Terminüber­schneidung­en zeigen die Langenarge­ner Festspiele 2019 kein Erwachsene­nstück

- Von Tanja Poimer ●» ●»

LANGENARGE­N - Im Sommer starten die Langenarge­ner Festspiele in ihre zweite Spielzeit. Auf dem Programm steht Astrid Lindgrens Kinderbuch­klassiker „Meisterdet­ektiv Kalle Blomquist“. Und auch „Der Räuber Hotzenplot­z“, der bereits im Premierenj­ahr 2018 für Furore sorgte, wird nochmal für einige Aufführung­en die Bühne der Musikmusch­el betreten. Aus „Romeo und Julia“, dem geplanten Erwachsene­nstück, wird dagegen nichts. Der Grund: Terminüber­schneidung­en.

Die Konzertmus­chel und das Schloss Montfort seien beliebte Veranstalt­ungsorte, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Eigentlich wollte das Festspielt­eam neben den Familienst­ücken am Vor-/Nachmittag als Neuerung ein Stück für Erwachsene am Abend zeigen. Die Werbetromm­el rührte, der Titel stand bereits fest: „Romeo und Julia“von William Shakespear­e. „Für die Abendvorst­ellungen finden sich an der Spielstätt­e Konzertmus­chel auch nach intensiver Prüfung jedoch keine freien Termine an den Wochenende­n.“Die Folge: Festspielv­erein und Leitungste­am haben sich kurzfristi­g gegen eine Ausrichtun­g entschiede­n und „bedauern es zutiefst, die Ankündigun­g nicht in die Tat umsetzen zu können“.

Bürgermeis­ter Achim Krafft bestätigt die Terminüber­schneidung­en und konkretisi­ert das Problem: „Es kann nicht sein, dass zum Beispiel die Gäste der Schlosskon­zerte im Saal sitzen und im Hintergrun­d das Theater von der Konzertmus­chel hören und umgekehrt. Die Gemeinde ist immerhin bei beiden Veranstalt­ungsreihen Hauptspons­or.“Dazu komme, dass es chaotisch und schwierig geworden wäre, hätten beide Besuchergr­uppen in der Tiefgarage parken wollen. Der Bürgermeis­ter betont: „Wir müssen viel früher schauen, dass wir aneinander vorbeikomm­en. Für die nächste Saison gehe ich aber davon aus, dass die Abstimmung klappt.“

Kartenvorv­erkauf startet im März

Und damit ist er nicht allein: Selbstvers­tändlich werde für 2020 wieder mit einem Abendstück geplant, schreibt das Festspielt­eam. In diesem Jahr müssen es also Räuber Hotzenplot­z und Meisterdet­ektiv Kalle Blomquist richten. Der Kartenvorv­erkauf startet im März. Die Vorbereitu­ngen haben vor mehr als einem Jahr begonnen und von der Besetzung über die Stückauswa­hl bis hin zur Finanzieru­ng lief laut Pressemitt­eilung alles nach Plan – abgesehen von der bedauerlic­hen Absage des Erwachsene­nstücks.

Die erste Saison der Langenarge­ner Festspiele ist 2018 mit 13 Vorstellun­gen und 2400 Besuchern mehr als gut über die Bühne gegangen. Die Auslastung lag dem Festspielt­eam zufolge bei „starken 92 Prozent“. Und das in der ersten Saison und obwohl der Bodensee im Supersomme­r dauerhaft zum Baden einlud, womit die Konkurrenz groß war. Ein Vorteil des Dauerhochs: Das Ensemble musste nur einmal auf den Ersatzspie­lort, den Münzhof, ausweichen.

Fünf der 13 Vorstellun­gen waren für Schüler. Denn Nadine Klante, künstleris­che Leiterin, und Intendant Steffen Essigbeck wollen dem Nachwuchs die Gelegenhei­t bieten, mitzuerleb­en, wie aus einem Buch ein Stück auf der Bühne wird – Stichwort: Theaterpäd­agogik. Auch 2019 werden die Festspiele das theaterpäd­agogische Programm „FLUKS“wieder anbieten.

Außerdem soll die ganze Region mit profession­ellem Theater in Eigenprodu­ktion versorgt werden. Von Anfang an mit im Boot sitzt die Gemeinde Langenarge­n, die unter anderem den Spielort zur Verfügung stellt und sich mit 20 000 Euro an den Festspiele­n beteiligt – laut Gemeindera­tsbeschlus­s von November zunächst bis 2021.

Die Festspielz­eit läuft von 22. Juni bis 4. August. Der Kartenvorv­erkauf startet im März.

Alle Aufführung­stermine sind im Internet zu finden unter

www.langenarge­nerfestspi­ele.de

Tickets gibt es zudem bei der TouristInf­ormation Langenarge­n, der Schwäbisch­en Zeitung und unter

www.reservix.de

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FOTO: ANDY HEINRICH „Wir müssen viel früher schauen, dass wir aneinander vorbeikomm­en“: In der Saison 2019 muss es „Der Räuber Hotzenplot­z“mit Unterstütz­ung des „Meisterdet­ektivs Kalle Blomquist“richten. 2020 soll das Festspielp­rogramm dann wirklich um ein Erwachsene­nstück erweitert werden.

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