Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lieber eklig spielen und gewinnen

Der VfB Friedrichs­hafen reist in der Landesliga ein paar Kilometer weit zum Derby nach Ravensburg

- Von Christian Metz

RAVENSBURG - Die U23 des FV Ravensburg bekommt es in der FußballLan­desliga am Sonntag um 15 Uhr mit dem zweiten dicken Brocken in Folge zu tun: Nach dem 0:2 beim Tabellenzw­eiten FV Biberach müssen Trainer Gerhard Grünhagel und sein Team zu Hause gegen den VfB Friedrichs­hafen ran.

„Das wird ein tolles Spiel, ein echter Lokalkampf “, ist sich Ravensburg­s Trainer sicher. Für die Fans des FV bietet sich die Möglichkei­t zum Wiedersehe­n mit Helden der Vergangenh­eit. „Harun Toprak, Ralf Heimgartne­r, Daniel Di Leo, Marian Pfluger – in den Reihen des VfB stehen einige Ex-Ravensburg­er. Da muss ich bei uns keinen extra motivieren“, meint Grünhagel.

Die Partie gegen die Friedrichs­hafener ist die zweite gegen ein Spitzentea­m in Serie – Gerhard Grünhagel hatte am vergangene­n Sonntag als Trainer beim FV Ravensburg II seine Premiere gegen den FV Biberach, der sich vom Aufsteiger zum Durchmarsc­hkandidate­n gemausert hat. Am Ende dieser Partie stand ein 0:2. „Unterm Strich ein verdienter Sieg der Biberacher“, meint der Trainer. Besonders mit der Leistung seines Teams in der Anfangspha­se der Partie, in der beide Biberacher Treffer fielen, haderte Grünhagel. „Wir waren zu ängstlich.“Das wurde erst nach dem Seitenwech­sel besser.

Grünhagel hatte angekündig­t, drei Mann aus „seiner“U19 – der Trainer war im Winter nach Nectad Fetics Rücktritt kurzfristi­g zur U23 aufgerückt – einzusetze­n. Diese Ankündigun­g machte er wahr: Moritz Hartmann stand sogar sofort in der Startelf, Niklas Schnell und Mario Scheiter wurden eingewechs­elt. Mit der Leistung seiner Jüngsten im Team war der Trainer durchaus zufrieden: „Mario ist einer, der uns offensiv wirklich weiterbrin­gen kann, aber er war 14 Tage verletzt und daher nicht bei 100 Prozent.“

Richtungsw­eisende Wochen

Der VfB ist mit einem 1:1 gegen den Tabellenna­chbarn FV Rot-Weiß Weiler ins Landesliga-Jahr 2019 gestartet. „Auch mit ein paar Tagen Abstand war der eine Punkt zu wenig, wenn man die Zahl der Torchancen betrachtet“, ärgert sich Spielertra­iner Daniel Di Leo über verpasste zwei Zähler im Verfolgerd­uell. Die Friedrichs­hafener haben aber noch alle Chancen, weiter im Rennen um den Verbandsli­gaaufstieg mitzureden. Für den Trainer sind die nächsten Wochen richtungsw­eisend, in denen es gegen Ravensburg und den FV Biberach geht: „Danach wissen wir, ob wir zwölf Wochen lang um nichts oder weiter um alles spielen.“

Di Leo selbst hat gegen Weiler in kurzem Abstand zwei gelbe Karten gesehen und fehlt damit am Sonntag in Ravensburg. „Sehr ärgerlich. Ich wäre natürlich gerne dabei gewesen.“Auch wenn der Coach sich nicht gerade auf ein Spaßerlebn­is einstellt: „Die Ravensburg­er werden nicht die Eier haben, gegen uns auf den großen TSB-Kunstrasen zu gehen und Fußball zu spielen – wir werden wohl auf dem kleinen FV-Platz ran müssen.“Die Marschrout­e ergibt sich da von selbst: „Auf keinen Fall werden wir wie im Hinspiel zu sehr pressen“, kündigt Di Leo an. Stattdesse­n heißt die Devise: „Auch mal eklig spielen – und gewinnen.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Der FV Ravensburg II (Awed Issac Abesselom) trifft im Derby auf Friedrichs­hafen.
FOTO: CHRISTIAN METZ Der FV Ravensburg II (Awed Issac Abesselom) trifft im Derby auf Friedrichs­hafen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany