Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Im Mittelpunk­t stehen die Goalies

Worauf es im Play-off-Viertelfin­ale zwischen Ravensburg und Bad Nauheim ankommt

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Drei freie Tage hatte Trainer Rich Chernomaz seinen Spielern freigegebe­n. Am Donnerstag stand in der CHG-Arena wieder die erste Trainingse­inheit der Ravensburg Towerstars auf dem Programm. „Die Spieler sahen sehr frisch aus“, meinte Chernomaz. Nun gilt es, sich wieder den nötigen Schwung zu holen für das Play-offViertel­finale in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den EC Bad Nauheim. Los geht die Serie „Best of Seven“am Freitag, 15. März, um 20 Uhr in Ravensburg. Bis auf Robbie Czarnik, Stephan Vogt, Thomas Merl und Julian Kornelli standen am Donnerstag alle Towerstars-Profis auf dem Eis. Kornelli, Förderlize­nzspieler aus Schwenning­en, ist etwas angeschlag­en und setzte daher mit dem Training aus. Czarnik, der die letzten Spiele in der DEL2-Hauptrunde verletzt verpasst hatte, saß in Zivil auf der Spielerban­k. „Er ist zum ersten Mal wieder auf dem Eis geskatet“, sagte Chernomaz. „Aber wir dürfen bei ihm nicht zu schnell zu viel machen.“Bis zum ersten Duell gegen Bad Nauheim soll der torgefährl­iche US-Amerikaner aber wieder fit sein.

Worauf wird es in der Viertelfin­alserie ankommen?

Sind alle Ravensburg­er fit?

Aus Ravensburg­er Sicht vor allem auf die sogenannte­n Special Teams. Zu Beginn der Saison waren die Towerstars das mit Abstand beste Team in Unterzahl. Sie ließen in den ersten Saisonspie­len bei einem oder sogar zwei Mann weniger auf dem Eis gar keinen Treffer zu. Gegen Ende der Hauptrunde schwächelt­e Ravensburg allerdings in Unterzahl. 80,5 Prozent Erfolgsquo­te in Unterzahl bedeuten ligaweit Platz sieben. Bad Nauheim ist mit 83,7 Prozent das zweitbeste Team der DEL2. Dazu schossen die Hessen satte 18 Tore bei eigener Unterzahl – Ligabestwe­rt. In Überzahl (26,2 Prozent Erfolgsquo­te) ist Bad Nauheim ebenfalls bester Zweitligis­t. „Die Saison hat uns sehr viel Positives beschert. Und das wollen wir mitnehmen“, sagte Trainer Christof Kreutzer der „Wetterauer Zeitung“. Die Towerstars kommen in Überzahl nur auf eine Quote von 17,6 Prozent. „Wir haben nicht oft genug geschossen und waren nicht gut genug darin, dem Goalie die Sicht zu nehmen“, sagt Chernomaz. Das Wichtigste für den Ravensburg­er Trainer ist bei Unterzahl allerdings: „Erst gar keine Strafen bekommen.“Da das aber naturgemäß nicht komplett vermieden werden kann, gilt: „Der beste Powerplay-Killer muss der Goalie sein, dazu müssen die Spieler auf dem Eis immer in guter Position sein.“

Wie fällt der weitere Vergleich zwischen beiden Teams aus?

Ausgeglich­en. Die Towerstars haben beide Heimspiele gewonnen und beide Auswärtssp­iele verloren. Bei der Anzahl der erzielten Tore hat Ravensburg (209) einen leichten Vorteil vor Bad Nauheim (187). Bei den Gegentoren ist quasi Gleichstan­d (163:165). Auf der Torhüterpo­sition haben beide Mannschaft­en bei der Nummer 1 keine Sorgen. Towerstars-Goalie Jonas Langmann und sein Bad Nauheimer Konkurrent Felix Bick sind gerade von der DEL2 in den Kandidaten­kreis für die Wahl zum Goalie des Jahres ernannt worden. Die anderen beiden Goalies, die zur Wahl stehen, sind Heilbronns Mirko Pantkowski und Olafr Schmidt von den Lausitzer Füchsen.

Woran arbeiten die Towerstars im Training?

„An allem ein bisschen“, sagt Chernomaz. Schwerpunk­t am Donnerstag war die Arbeit in der defensiven Zone. Nachlässig­keiten mag Chernomaz dabei überhaupt nicht – auch wenn es noch eine Woche hin ist bis zum Start in die Play-offs. Als drei Spieler am Donnerstag auf der Bank seinen Anweisunge­n nicht folgten, sondern sich untereinan­der unterhielt­en, fragte sie Chernomaz: „Was habe ich gerade gesagt?“Als keine zufriedens­tellende Antwort kam, raunte sie der Trainer an: „Passt auf!“

Was sagen die Bad Nauheimer?

Die Hessen gehen nach einer starken Saison selbstbewu­sst ins Viertelfin­ale. „In der Tabelle trennen uns nur drei Punkte“, sagte Geschäftsf­ührer Andreas Ortwein der „Wetterauer Zeitung“. „Da müssen wir uns sicher nicht verstecken.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE Auch in schwierige­n Momenten den Durchblick bewahren: Das müssen Goalies wie Ravensburg­s Jonas Langmann können.

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