Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Münchner Allianz
BMW soll Audi bald als Anteilseigner beim FC Bayern ablösen – Kahn soll Deal betreuen
MÜNCHEN (fil/dpa/SID) - Seit diesem Länderspieljahr ist VW der Automobilsponsor des DFB. Die Wolfsburger haben Daimler abgelöst, das 46 Jahre mit dem DFB verbunden war. Nicht ganz so lange, seit 2011, ist die VW-Premiumtochter Audi Anteilseigner beim deutschen Rekordmeister FC Bayern. Damit dürfte spätestens 2025 Schluss sein: Die Ingolstädter werden vom Münchner Konkurrenten BMW abgelöst.
Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte im Herbst 2018 das Interesse von BMW bestätigt. Nun stellte ein anderes Mitglied des inneren Zirkels den bevorstehenden Abschluss des Geschäfts in Aussicht. Wie das „Manager Magazin“unter Berufung auf den früheren bayerischen Ministerpräsidenten und Bayern-Aufsichtsrat Edmund Stoiber schrieb, sollen der Club und BMW „bereits im letzten Jahr eine Absichtserklärung unterschrieben“haben. BMW kommentierte den Bericht zunächst nicht.
Rund 800 Millionen Euro soll es BMW wert sein, dass zusammenkommt, was für viele in München – dem Vernehmen nach auch für Hoeneß – längst hätte zusammenfinden müssen: Für zunächst zehn Jahre soll BMW jene 8,33 Prozent der Anteile an der FC Bayern München AG übernehmen, die seit 2011 Audi hält. 90 Millionen Euro zahlte Audi einst für die Anteile, die mittlerweile doppelt so viel wert sein sollen. Dazu kommen Aufwendungen für Sponsoring, insgesamt rund 400 Millionen Euro für zehn Jahre. BMW, bisher nicht im Fußball engagiert, würde diese Summe verdoppeln. „Für den FC Bayern hochattraktiv ist, dass dies BMWs einziges Engagement im Fußball bleiben wird“, wird Stoiber vom „Manager Magazin“zitiert. Bei Bayerns Basketballern soll BMW bereits zum 1. Juli als Partner einsteigen.
Wie die „Abendzeitung“berichtet, soll Ex-Torwart Oliver Kahn, ab 2021 als Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge als FCB-Vorstandsvorsitzender vorgesehen, die Partnerschaft mit BMW betreuen. Der Aufsichtsrat soll demnach bereits den Weg für Kahn freigemacht haben – und dessen Berufung in den Vorstand ab 2020 einstimmig zugestimmt haben.