Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hummels und Kovc schließen sich Löw-Kritik an
Nun hat auch Mats Hummels nach der Ausmusterung aus der Nationalmannschaft mit Kritik auf die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw reagiert. „Unabhängig von der aus meiner Sicht schwer nachvollziehbaren sportlichen Entscheidung (die ich natürlich respektiere), stößt die Art und Weise bei mir auf Unverständnis“, twitterte der 30 Jahre alte Innenverteidiger von Bayern München.
Löw hatte auch Hummels' Vereinskollegen Jérôme Boateng und Thomas Müller mitgeteilt, dass er nicht mehr mit ihnen plant und damit drei Weltmeister von 2014 aussortiert. „Thomas, Jérôme und ich haben jahrelang alles für die Nationalmannschaft gegeben und dieser
wird dem, was wir geleistet und erreicht haben, in meinen Augen nicht gerecht“, erklärte Hummels: „Für mich kann ich sagen: es waren wunderbare Jahre, 70 Länderspiele, die alles, was ich mir als Kind einmal erträumt hatte, bei weitem übersteigen.“
Auch Bayern-Coach Niko Kovac reihte sich in die Reihe der Kritiker ein. „Meine Spieler sind enttäuscht. Gerade die Endgültigkeit mit 30 und 29 schon als altes Eisen bezeichnet zu werden, das ist nicht richtig“, erklärte Kovac. „Es gibt nichts Besseres und Größeres für einen Fußballer, als für sein Land zu spielen“, betonte Kovac. Er riet dem Münchner Trio zu einer Trotzreaktion, „um sich selbst und allen anderen zu beweisen, dass sie die Qualität haben, für ihr Land zu spielen“. Diese Qualität hatte Löw dem Trio der Ex-Weltmeister nach langen gemeinsamen Jahren abgesprochen. Kovac setzt auf den ungebrochenen Ehrgeiz von Müller, Hummels und Boateng in den nun folgenden wichtigen Vereinsspielen: „Jeder Einzelne weiß, das es jetzt mal so ist. Das ist Vergangenheit.“Alle seien „Profis und tolle Charaktere, die es in ihrer Laufbahn schon oft bewiesen haben: Wenn der Druck groß ist, sind sie zu Höchstleistungen imstande.“Der 47-jährige Kovac riet dem Trio: „Die Gegenwart und die Zukunft kann man beeinflussen, und die heißt FC Bayern München.“(dpa/SID)