Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Straßenlat­ernen bleiben schwierige­s Thema

Eine falsch eingestell­te Zeitschalt­uhr sorgt für Irritation­en

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Ein Thema, 15 Meinungen – zu diesem gehört laut Oliver Schieber, Sachgebiet­sleiter Tiefbau, auch die Straßenbel­euchtung in Kressbronn. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung berichtete er über den Stand der Dinge, nachdem bei der Gemeindeve­rwaltung das Telefon eine Zeit lang nicht mehr still gestanden habe. Der Gemeindera­t vertagte den Tagesordnu­ngspunkt nach einem Antrag der BWV-Fraktion, die angeregt hatte, zu prüfen, ob zwei Hauptachse­n an Straßenlat­ernen die gesamte Nacht brennen können.

Eine Zeitschalt­uhr hat für ordentlich Wirbel gesorgt: Denn im Zuge der Sanierung der Straßenbel­euchtung im Kernort sei festgestel­lt worden, dass in einigen Verteilerk­ästen an der Zeitschalt­uhr nicht die gültige Abschaltze­it zwischen 0.30 und 5 Uhr einprogram­miert war – und so die Straßenbel­euchtung auch in anderen Straßenzüg­en nachts durchleuch­tete, wie Oliver Schieber berichtete. Daraufhin habe man diese Straßenzüg­e korrigiert und nachts abgeschalt­et – aber damit für Irritation­en in der Bevölkerun­g gesorgt.

Die Abschaltun­g geht auf einen Beschluss des Technische­n Ausschusse­s von 2003 zurück, der vorsieht, dass die Straßenlat­ernen nachts bis 0.30 Uhr leuchten und morgens wieder um 5.30 Uhr angeschalt­et werden. Ausgenomme­n von dieser Regelung war die Ortsdurchf­ahrt (Friedrichs­hafener Straße, Hauptstraß­e und Lindauer Straße) sowie die Seestraße und die beiden Leuchten an der B 31-Brücke bei Berg – hier sollten die Laternen nachts durchgehen­d leuchten.

Nun gelte es, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle halbwegs leben könnten, sagte der Amtsleiter mit Blick auf das Sicherheit­sbedürfnis der Bürger wie auch auf die Tierund Pflanzenwe­lt, die ebenso zu berücksich­tigen sei. Hermann Wieland (CDU) schlug vor, jede zweite Laterne brennen zu lassen, doch das sei technisch nicht möglich, wie Oliver Schieber ausführte. Auch intelligen­te Straßenlat­ernen seien technisch zwar möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll: „Die geht bei einem Spaziergän­ger an und zwei Minuten später dann wieder aus. Das funktionie­rt ganz gut - aber es funktionie­rt eben auch bei jedem Hund und jeder Katze. Da hätten wir dann eine Lichtorgel“, erläuterte Oliver Schieber. Stefan Fehringer (BWV) stellte den Antrag, zu überprüfen, ob man zwei Hauptachse­n im Ort – eine Süd-/ Nordachse sowie eine West-/Ostachse – nachts brennen lassen könne. Dem stimmten die Ratskolleg­en zu, sodass der Tagesordnu­ngspunkt vertagt wurde.

Regionalwe­rk übernimmt Betriebsfü­hrung

Grundsätzl­ich hat die Betriebsfü­hrung der Straßenbel­euchtung in Kressbronn das Regionalwe­rk Bodensee zum 1. März übernommen. Damit wird sich nun das Regionalwe­rk um die technische Wartung und Unterhaltu­ng der Straßenlat­ernen kümmern – eine Aufgabe, für das bislang das Amt für Gemeindeen­twicklung und Bauwesen zuständig war (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). In den vergangene­n Wochen und Monaten sei eine Mängellist­e erstellt worden, von denen die schwerwieg­endsten bereits abgearbeit­et worden seien.

Es sei jedoch schwierig, die Mängel vorherzuse­hen, weil viele alte Kabel verbaut seien, die jedoch noch funktionie­rten. „Wir reagieren erst, wenn diese defekt sind“, kündigte ein Vertreter des Regionalwe­rks in der Sitzung an. „Das ist ein Thema, das uns noch Jahre begleiten wird“, fasste Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er schließlic­h zusammen. Es sei zum einen in der Vergangenh­eit zu wenig investiert worden, zudem habe man „zu viel und zu lange falsch gemacht“. Abhilfe soll nun auch das aufgestock­te Budget von 100 000 Euro pro Jahr bringen.

Störfälle, also insbesonde­re defekte Straßenlat­ernen, können künftig per Mail an strassenbe­leuchtung@kressbronn.de oder telefonisc­h unter 07542 / 937 92 99 gemeldet werden. Da jede Straßenlat­erne künftig eine Kennzeichn­ung (Nummer) erhält, bittet die Gemeinde bei Störfallme­ldungen um Angabe der jeweiligen Nummer.

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