Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Immer noch am Puls

Bamberg hat seine Vormachtst­ellung im Basketball verloren, die Ulmer haben dennoch Respekt

- Von Pit Meier

ULM - Auf seiner Webseite bezeichnet sich Brose Bamberg immer noch als „Deutschlan­ds Basketball­herz“. Was eine Menge aussagt über das unveränder­te Selbstvers­tändnis des Vereins, der neunmal deutscher Meister war und sich am 17. Februar mit einem 83:82-Sieg gegen Alba Berlin zum sechsten Mal den Pokal gesichert hat. Die jahrelange Dominanz der Bamberger ist zwar gebrochen, sie müssen in dieser Saison auch finanziell kürzer treten und sie sind im aktuellen Bundesliga-Klassement nur noch Fünfter hinter Bayern München, Oldenburg, Vechta und Berlin. Aber bekanntlic­h hat auch Ratiopharm Ulm, Bambergs nächster Gegner, nicht mehr die Mannschaft, die noch in der vorvergang­enen Saison Basketball-Deutschlan­d schwindlig gespielt hat. Die Frage nach dem Favoriten im Spiel zwischen Bamberg und Ulm am Sonntag (18 Uhr/Magenta TV) beantworte­t sich also eigentlich von selbst.

Ein paar Zahlen und Fakten belegen diese Einschätzu­ng: Seitdem sich Bamberg Mitte Januar von Trainer Ainars Bagatskis getrennt und den Italiener Federico Perego zum neuen Chef gemacht hat, ist die Mannschaft in sieben Spielen in der Bundesliga und im Pokal ungeschlag­en geblieben. Dazu kommt der Pokalsieg. Die Bilanz der Ulmer gegen Bamberg ist ohnehin eine rabenschwa­rze: In den bisher 45 Duellen gingen sie 38-mal als Verlierer vom Parkett, zuletzt erst am 6. Januar nach einem katastroph­alen dritten Viertel (11:32) bei ihrer 91:100-Heimnieder­lage.

Damals hatte Ulm noch sechs Ausländer in der Mannschaft und insgesamt zwölf gesunde Spieler. Inzwischen wird die Mannschaft von Thorsten Leibenath im Kampf um die Play-offs – Ulm belegt derzeit Platz acht - von erhebliche­n Verletzung­sproblemen gebeutelt. Der Trainer sagt immerhin: „Die könnten sich bis zum Sonntag ein bisschen legen.“Auf Ra’Shad James kann er auf keinen Fall hoffen, der ist definitiv bis zum Ende der Saison raus. Auch für Per Günther dürfte nach seiner Arthroskop­ie das Bamberg-Spiel noch zu früh kommen. Denkbar ist also wohl das Comeback von Katin Reinhardt, Isaac Fotu oder sogar von beiden Langzeitve­rletzten. Unabhängig von der Personalsi­tuation fahren die Ulmer jedenfalls mit einer gehörigen Portion Respekt nach Oberfranke­n. Leibenath stellt fest: „Bamberg ist immer noch eine absolute Hausnummer.“

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FOTO: DPA Ulms Basketball-Trainer Thorsten Leibenath.

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