Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hamburger Giftpfeile
Einer kann, der andere muss – Vor dem Aufstiegs- und Stadtderby duellieren sich St. Pauli und der HSV bereits
HAMBURG (SID) - Plötzlich flogen die Verbalattacken hin und her. St. Paulis Präsident Oke Göttlich schoss als Erster und heizte die Atmosphäre vor dem Hamburger Stadtderby noch einmal deutlich an. Mit Aussagen, die HSV-Sportchef Ralf Becker als „Frechheit“wertete. Das Getöse ist groß, die sportliche Bedeutung der Partie zwischen den beiden Erzrivalen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) aber deutlich größer. Beim Duell Braun-Weiß gegen SchwarzWeiß-Blau geht es nicht allein um die Vorherrschaft in der Stadt. Sondern auch schon ein gutes Stück um die Bundesliga. Der FC St. Pauli kann, der Hamburger SV muss aufsteigen.
Das sieht auch Göttlich so. Alles andere als die Bundesliga-Rückkehr der beiden klaren Favoriten HSV und 1. FC Köln wäre eine Überraschung, sagte der 43-Jährige. Um dann anzufügen: „Aber eine Überraschung, die sportpolitisch sehr nötig wäre. Und wenn der Fußballgott gerecht ist, dann gewinnt der FC St. Pauli und steigt auch vor dem HSV auf, weil man irgendwann auch mal die Quittung bekommen muss für das, was alles schiefgelaufen ist in den letzten Jahren.“Göttlich spielte auf den ersten Abstieg sowie auf die finanzielle Schieflage des Erzrivalen an. Und der reagierte prompt. „Solche Aussagen sind nicht zu tolerieren“, sagte Becker der „Bild“: „Das ist eine Frechheit.“Er verstehe nicht, warum Göttlich sich abfällig über den HSV äußert. Das Geplänkel auf hoher Clubebene ist nur der Vorgeschmack. Am Sonntag geht die Rivalität dann auf dem Rasen weiter.