Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Giovanni di Lorenzo

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Er ist seit fast 15 Jahren Chefredakt­eur der Wochenzeit­ung „Die Zeit“und moderiert seit 30 Jahren die älteste deutsche Talkshow „3 nach 9“. Der Journalist Giovanni di Lorenzo entlockt seinen Interviewp­artnern charmant und gekonnt Persönlich­es. Von sich selbst gibt er dagegen nur ungern Privates preis. Sicher ist aber: Der Deutsch-Italiener wird am Samstag, 9. März, 60 Jahre alt. Aufgewachs­en ist Giovanni di Lorenzo in Rimini und Rom als Sohn eines italienisc­hen Adeligen und einer Deutschen. Noch heute verbinde er den „Duft von gegrilltem Fisch und Rosmarin Giovanni di Lorenzo, Chefredakt­eur der „Zeit“und TV-Moderator, wird 60.

und Knoblauch, der in der Pfanne anbrutzelt“, mit den mehrgängig­en Familienes­sen in Italien, sagte er im vergangene­n Jahr in einem seiner seltenen Interviews. Im Alter von elf Jahren zog er nach der Trennung der Eltern mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Hannover. Dort machte er erste Erfahrunge­n mit dem Journalism­us, der ihn nicht mehr losließ. Nach dem Studium in München wurde di Lorenzo 1984 Moderator beim Bayerische­n Rundfunk und übernahm 1989 als 30Jähriger die Talkshow „3 nach 9“. Später wurde er politscher Redakteur bei der „Süddeutsch­en Zeitung“, dann Chefredakt­eur des „Tagesspieg­els“in Berlin und 2004 bei der „Zeit“in Hamburg.

Für Qualitätsj­ournalismu­s macht sich di Lorenzo seit jeher stark. Abgesänge auf die Printmedie­n hält er für falsch. Viel Aufmerksam­keit hat di Lorenzo mit der wöchentlic­hen Kolumne „Auf eine Zigarette mit …“im „Zeit-Magazin“bekommen, die fast eineinhalb Jahre lang erschien. Dafür traf er sich regelmäßig mit Helmut Schmidt – bei Unmengen von MentholZig­aretten und geschlosse­nen Bürofenste­rn. Eine Tortur, die sich gelohnt hat. Der Alt-Kanzler war ein ungemein interessan­ter Gesprächsp­artner. Einer von vielen. Christiane Bosch

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FOTO: DPA

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