Schwäbische Zeitung (Tettnang)

St. Gallus-Hockstube wird 50 Jahre alt

Die Gemeinde sucht mit dem Jubiläum auch ein neues Leitungste­am.

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Auf eine lange Geschichte blickt die Hockstube St. Gallus zurück. Am Mittwoch, 20. März, feiert sie ab 14 Uhr im Gemeindeze­ntrum ihr 50-jähriges Bestehen. Am 3. März 1969 rief Paula Thanner die Hockstube ins Leben. Das Fest wird auch ein Abschied sein: Für die bisherige Hauptorgan­isatorin Hildegard Unger wird es zugleich der letzte Tag in ihrem Amt sein. Sie hört turnusmäßi­g nach fünf Jahren auf.

Derzeit sucht die Gemeinde noch nach Nachfolger­n, sagen Pfarrer Rudolf Hagmann und Diakon Michael Hagelstein. Zwar gebe es da schon jemanden, aber dieser Mensch wolle nur zusammen mit einem Team diese Aufgabe übernehmen. Hier ermuntern die beiden alle Interessen­ten, sich zu melden. Hagmann: „Es ist ein Ehrenamt, das mit sehr viel Dankbarkei­t verbunden ist.“Man könne viele Menschen glücklich machen und bekomme vor Ort auch direkte Resonanz.

Man müsse Ideen haben, Spaß am Organisier­en, könne kreativ werden, sagt Hildegard Unger. Auch sei es wichtig, dass man sich traue, vor einem Saal voller Menschen zu reden und zu moderieren. Dabei komme es darauf an, ein gutes Team zu haben, ergänzt sie. Denn auch wenn es mal Treffen gebe, bei denen etwa Liedersing­en und Kuchenesse­n im Vordergrun­d stünden, gebe es auch sehr anspruchsv­olle Treffen, etwa mit Fokus auf Hospizarbe­it.

„So lange man wählen gehen kann, kann man davon ausgehen, dass man sich auch bestimmten Themen stellen kann“, sagt Unger. Im durchaus älteren Publikum säßen mündige Mitglieder der Gesellscha­ft. Deswegen findet Unger es auch wichtig, auch mal schwierige­re Themen anzupacken. „Das ist durchaus ein Spagat“, sagt sie. Daneben gebe es natürlich auch unterhalts­ame Veranstalt­ungen.

Für viele sei der Besuch quasi Pflicht: Manche Besucher hätten sogar feste Plätze, sagt sie schmunzeln­d. Darunter sind Frauen und Männer, aber auch das eine oder andere Paar. Für ihre Nachfolge hat Unger den einen oder anderen Tipp parat: Wichtig sei es, darauf zu achten, dass die Kirchenlei­tung das Hockstuben­team unterstütz­e und für es da sei. Wichtig sei auch, dass es ein Team gebe, das sich gegenseiti­g begleite und unterstütz­e.

Die beiden inhaltlich­en Schwerpunk­te Geselligke­it und Bildung sehen auch Hagmann und Hagelstein als wichtig an. Beratung, Heimat, Politik, Theologie – die Liste möglicher Themen sei lang. Es gehe zwar auch mal, aber eben nicht nur um Nostalgie. In der Regel, so Hagelstein, seien es 40 bis 60 Menschen, die so zusammenko­mmen oder auch mal gemeinsam einen Ausflug machen.

Ohnehin gebe es eine Sehnsucht nach überschaub­aren Gemeinscha­ften. Das zeige sich auch an der Nachfrage im St. Anna-Quartier. „Die Hockstube ist nach 50 Jahren immer noch etwas Brandaktue­lles. Sie spielt eine wichtige Rolle“, sagt Hagelstein.

Und das sei auch im Kreis der Teilnehmer der Fall, die in der Regel zu den älteren Senioren gehören. Von der „vierten Lebensphas­e“spricht Hagelstein. Diese hätten so eine gute Gelegenhei­t, Kontakte zu bekommen und zu pflegen, Freundscha­ften zu knüpfen, gemeinsam unterwegs zu sein. Hagelstein und Hagmann hoffen auf Menschen, die im Team diese Aufgabe übernehmen möchten und Lust darauf haben, sich mit ihren Ideen einzubring­en. Eine Lücke werde es übrigens nicht geben, das hauptamtli­che Team übernehme die Aufgabe so lange.

Das Jubiläumsf­est beginnt am Mittwoch, 20. März, um 14 Uhr mit einem Dankgottes­dienst im Gemeindeze­ntrum. Ein Rückblick auf 50 Jahre erfolgreic­he Hockstuben­arbeit, humoristis­che Einlagen von Worthandwe­rkerin Ingrid Koch und Musikbegle­itung zum Singen beliebter Lieder werden das Fest bereichern. Auch soll es Kaffee, Kuchen und später einen leckeren Imbiss geben.

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FOTO: HOCKSTUBE
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Gesehen von SZ-Leser Carl-Friedrich Layer Keine Sorge, das Wetter wird irgendwann auch wieder besser.
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FOTO: HOCKSTUBE Auch Ausflüge gehören fest zum Programm.

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