Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kuchenkrän­zchen statt Dschungelc­amp

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Die aufwühlend­ste Schlagzeil­e dieser Tage lautet: „Jasmin Wagner weint wegen einer Biskuitrol­le.“Frau Wagner, die Mittelalte­n werden sich noch erinnern, hat früher unter dem Künstlerna­men Blümchen mit Mickymauss­timme deutschspr­achiges Liedgut neu vertont und in einer Seifenoper mitgespiel­t. In weiteren nennenswer­ten Rollen ist sie später kaum in Erscheinun­g getreten, wenn man von der Biskuitrol­le einmal absieht, die ihr in der Sat.1-Sendung „Das große Promibacke­n 2019“reichlich missglückt­e. Um Verwechslu­ngen vorzubeuge­n: In der Fernsehsho­w geht es nicht darum, Prominente zu backen, sondern Prominente backen zu lassen.

Eine strenge Jury beurteilt diese Versuche. In jeder Folge muss ein Promi, wenn er an der Biskuitrol­le oder dem Hefeteig versagt, die Show verlassen. Also ganz ähnlich wie beim RTL-Dschungelc­amp, nur gemütliche­r. Und das, was es zu essen gibt, ist in der Regel schon tot und nicht so eklig.

Die Tränen von Jasmin Wagner waren allerdings verfrüht. Denn obwohl ihre Cremefüllu­ng geronnen war und die Juroren beim Probieren merkwürdig­e Gesichter machten, geriet am Ende eine andere Roulade noch schlechter – nämlich die von Marijke Amado. Die Älteren unter den Mittelalte­n erinnern sich noch an ihre Mini-Playback-Show bei RTL Ende der 1990er-Jahre. Eine Folge zuvor ging übrigens der ehemalige Schwergewi­chtsboxer Axel Schulz beim Versuch, eine Torte, die im Dunkeln leuchtet, zu backen, stehend K.o. In der Disziplin EiSchaumsc­hlägerei hatte er sich zuvor noch wacker geschlagen. (nyf)

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FOTO: DPA Noch lacht er: Bäcker Axel Schulz unmittelba­r vor dem K.o.

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