Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Bahnchef Lutz fordert mehr Investitionen
BERLIN (AFP) - Die Züge der Deutschen Bahn sind im Februar wieder pünktlicher gefahren. Wie Konzernchef Richard Lutz mitteilte, erreichten zuletzt 80 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich ihr
Ziel – im Januar seien es wegen Fahrzeugproblemen noch 76,3 Prozent gewesen. Zugleich räumte Lutz strukturelle Probleme im Konzern ein und forderte neue Investitionen von der Bundesregierung. An der bisherigen Pünktlichkeitsstatistik will die Bahn festhalten.
Fehlende Gleise und eine Infrastruktur „im Rentenalter“seien die Hauptprobleme der Bahn, sagte Lutz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Bislang bekommt der Konzern für Ersatzinvestitionen in Gleise, Brücken und Tunnel jährlich vier Milliarden Euro aus der Staatskasse. Die Bahn erhofft sich dem Vernehmen nach einen Aufschlag von mindestens einer Milliarde Euro pro Jahr. „Eine bessere Bahn
Prozess gegen Ex-AdidasEigner Tapie begonnen
PARIS (dpa) - Gegen den früheren Adidas-Eigner sowie Minister, Schauspieler und Fußballmanager Bernard Tapie hat ein Prozess wegen Veruntreuung begonnen. Tapie erschien am Montagmittag vor dem Strafgericht in Frankreichs Hauptstadt. Der Prozess soll rund vier Wochen dauern. Es handelt sich um einen Folgeprozess in einem sehr langen Streit über Tapies frühere Adidas-Beteiligung. Dabei geht es um Veruntreuung öffentlicher Mittel. Tapie, der in Frankreich ein sehr bekannter Mann ist, weist die Vorwürfe zurück.
Kooperation bei Stadtbahnen soll Kosten sparen
KARLSRUHE (dpa) - Fünf Verkehrsunternehmen aus Baden-Württemberg, dem Saarland und Sachsen wollen gemeinsam einen Großauftrag für rund 240 Stadtbahnfahrzeuge ausschreiben. Damit könnten die Verkehrsgesellschaften etwa eine Million Euro pro Zug sparen, teilten die Beteiligten in Karlsruhe mit. Federführend ist die AlbtalVerkehrsgesellschaft (AVG), die gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) die meisten Züge abnimmt, etwa 150 Stück. Weitere Partner sind die Saarbahn Netz AG, die Erms-Neckar-Bahn AG und der Verkehrsverbund Mittelsachsen. „Nach der Sommerpause wollen wir europaweit ausschreiben“, teilte der AVGund VBK-Geschäftsführer Ascan Egerer mit. „Eine solche Kooperation im Bahnbereich gab es noch nie.“Bei den Tram-Trains genannten Stadtbahnen geht es um Züge, die sowohl im Straßenbahnnetz als auch im Eisenbahnnetz fahren können. gibt es nicht zum Nulltarif“, fasste der Konzernchef zusammen.
Die Bahn steht auch bei der Pünktlichkeit unter Druck. Im Februar erreichten die Fernzüge dabei wieder einen Wert von 80 Prozent, im Nahverkehr kamen nach 94,6 Prozent im Vormonat nun 95,3 Prozent der Züge rechtzeitig an. Für das Gesamtjahr strebt der Konzern nach zusammengenommen 74,9 Prozent im Vorjahr eine Pünktlichkeits-Quote von 76,5 Prozent an.
Die Bahn wertet Züge erst dann als verspätet, wenn sie mindestens sechs Minuten nach der geplanten Zeit ihr Ziel erreichen. Der Konzern wies am Montag indes Berichte vom Wochenende über ein neues System zurück, wonach ein ICE künftig auch mit 15 Minuten Verspätung noch als pünktlich gelten solle. Dabei handle es sich vielmehr um eine „mögliche Ergänzung“der Statistik, erklärte die Bahn.
Arbeitskosten in Deutschland gestiegen
WIESBADEN (dpa) - Die gute Konjunktur macht Arbeit in Deutschland für Unternehmen teurer. Im vierten Quartal 2018 stiegen die Arbeitskosten je geleisteter Stunde um 2,0 Prozent binnen Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Gesamtjahr kletterten die Arbeitskosten bereinigt um den Effekt von Kalendertagen um 2,3 Prozent. Dabei wuchsen die Bruttoverdienste kräftig um 2,4 Prozent. Viele Beschäftigte profitieren angesichts der starken Wirtschaft von steigenden Löhnen. Gewerkschaften handelten zuletzt in vielen Branchen hohe Tarifabschlüsse aus. Zudem ließen höhere Lohnnebenkosten (plus 2,0 Prozent) die Arbeitskosten steigen. Gemessen am Vorquartal gingen die Arbeitskosten zum Jahresende minimal zurück. Im europäischen Vergleich lag Deutschland unter dem EU-Durchschnitt. So stiegen die Arbeitskosten in der EU im dritten Quartal um 2,8 Prozent, während für Deutschland ein Zuwachs von 2,4 Prozent errechnet wurde.
Weitere Ausnahmen von Dieselfahrverboten
BERLIN (dpa) - Die große Koalition will die geplanten Ausnahmen von möglichen Dieselfahrverboten in Städten noch etwas ausweiten. Neben nachgerüsteten schweren Kommunalfahrzeugen, etwa von Müllabfuhr und Feuerwehr, sollen auch Fahrzeuge privater Entsorger ausgenommen sein, die beispielsweise Verpackungsmüll aus gelben Tonnen oder Bauabfall transportieren. Das geht aus einem Änderungsantrag von Union und SPD hervor. Gestrichen werden soll in der Änderung des Immissionsschutzgesetzes außerdem eine räumliche Einschränkung zu Ausnahmen für Handwerker- und Lieferfahrzeugen.
Deutsche Industrie erwartet schwächeres Wachstum
FRANKFURT (AFP) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum des laufenden Jahres auf 1,2 Prozent von 1,5 Prozent abgesenkt. Verantwortlich dafür sei vor allem die sich abkühlende Konjunktur in wichtigen Exportländern wie den USA, Frankreich oder China, teilte der BDI mit. „Bei diesem Szenario unterstellen wir, dass es weder zu einem ungeordneten Brexit kommt noch die schwelenden Handelskonflikte Chinas und der EU mit den USA Zollerhöhungen nach sich ziehen“, schreiben die BDI-Volkswirte. „Verwerfungen im Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich oder den Vereinigten Staaten könnten uns gefährlich nahe an die Nulllinie bringen“, warnten sie. Für die Binnenkonjunktur seien die Aussichten hingegen weiter positiv.