Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nach Kuh-Attacke: Verhaltens­kodex für Wanderer

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WIEN (dpa) - Wer in den österreich­ischen Alpen wandert, sollte künftig im eigenen Interesse einen Verhaltens­kodex beachten. Solche Leitlinien für Wanderer werden nach Angaben von Österreich­s Tourismusm­inisterin Elisabeth Köstinger (ÖVP) rechtzeiti­g zu Beginn der diesjährig­en Saison vorliegen.

Anlass des am Montag vorgestell­ten „Aktionspla­ns für sichere Almen“ist eine tödliche Kuh-Attacke auf eine deutsche Wanderin 2014, nach der jüngst ein Landwirt zur Zahlung einer hohen Schadeners­atzsumme an die Hinterblie­benen verurteilt worden war. Wer sich nicht an den Verhaltens­kodex halte, für den habe das im Schadensfa­ll rechtliche Konsequenz­en, meinte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). „Es geht um das gute Miteinande­r von Landwirtsc­haft und Tourismus auf Österreich­s Almen.“

Der Verhaltens­kodex solle ähnlich wie die zehn FIS-Regeln auf den Skipisten die Eigenveran­twortung in den Mittelpunk­t stellen. „Jeder, der auf den Almen unterwegs ist, muss sich bewusst sein, dass er selbst Verantwort­ung trägt“, sagte Köstinger. Zu gefährlich­en oder gar tödlichen Zwischenfä­llen war es vor allem dann gekommen, wenn Wanderer Hunde dabei hatten und die Mutterkühe ihre Kälber beschützen wollten. Einem Hundeverbo­t auf Almen erteilte Köstinger eine Absage.

Für die 25 000 Betriebe, die in Österreich in der Almwirtsch­aft tätig seien, habe das Urteil große Verunsiche­rung geschaffen, hieß es. Nun soll der Versicheru­ngsschutz für Landwirte verbessert werden.

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