Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Doppelsieg für Richard Ringer
FRIEDRICHSHAFEN (gkr) - Er selbst nannte den Doppelerfolg auf seiner Homepage „ein klein wenig historisch“. Das ist nicht übertrieben, denn Richard Ringer hat – als erster Läufer überhaupt – bei einer CrossDM die Mittel- und die Langstrecke gewonnen. Für ihn waren es die DMTitel Nummer 17 und 18 und die ersten zwei, die er im weinroten Trikot seines neuen Vereins LC Rehlingen gewann. Die 16 vorher hatte er noch im blauen Trikot des VfB LC Friedrichshafen geholt, dem er Ende 2018 den Rücken gekehrt hatte.
Zunächst bestritt er bei den Meisterschaften in Ingolstadt die Mittelstrecke (4,1 Kilometer) und löste sich mit einem beherzten Antritt in der letzten Runde von seinem schärfsten Konkurrenten, dem Regensburger Florian Orth. Ringer erreichte das Ziel in 12:33 Minuten. Orth, der vor einer Woche noch im Hallen-EM-Finale von Glasgow stand, belegte neun Sekunden dahinter Platz zwei.
Nur knapp vier Stunden nach diesem Sieg ging der Ex-Häfler auf der Langstrecke (10,1 Kilometer) an den Start. Zunächst sorgten die für Deutschland startberechtigten Amanal Petros (TV Wattenscheid) und Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) für ein flottes Tempo, Ringer musste sogar etwas abreißen lassen. Doch hatte er die Konkurrenten richtig eingeschätzt: „Ich wusste, dass Amanal dieses Tempo nicht durchziehen kann, er hat immer wieder Tempospritzen gesetzt, konnte sich aber nie deutlich absetzen. Erst auf den letzten 200 Metern fiel die Entscheidung: Ringer gewann dank seines Spurtvermögens und seiner Routine in 32:03 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung vor Petros. Damit demonstrierte er seine nationale Spitzenstellung auf der Langstrecke wieder einmal eindrucksvoll. „Einen Tag hab ich jetzt zum Entspannen, am Montag geht es gleich weiter ins Höhentrainingslager nach Flagstaff in die USA“, erklärte er nach dem Rennen. Anfang April will er die erste Duftmarke im Halbmarathon in Berlin setzen.