Schwäbische Zeitung (Tettnang)

EV Lindau meistert turbulente­s Wochenende

Geglückte Generalpro­be der Islanders in Weiden vor Play-off-Start gegen die Tilburg Trappers

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Um vier Uhr am frühen Montagmorg­en ist der Ersatzbus der EV Lindau Islanders vom Auswärtssp­iel aus Weiden – dem letzten Spiel der Oberliga-Meisterrun­de – zurückgeke­hrt. Im Gepäck: ein 4:2 (1:0, 1:1, 2:1)-Sieg über die Blue Devils. Zu Ende gegangen war für den EishockeyO­berligiste­n „ein aufregende­s Wochenende“, wie Sascha Paul bemerkt. Damit spielt der Sportliche Leiter der Islanders auf die Umstände des Verkehrsun­falls bei der Anreise am Sonntagnac­hmittag an, wodurch sich der Spielbegin­n in der Oberpfalz verzögerte. Doch bot auch der Freitagabe­nd beim 0:2 im Heimspiel gegen den Altmeister EV Landshut genügend Gesprächss­toff.

Das lag, neben den einmal mehr zahlreich versäumten Einschussm­öglichkeit­en der Islanders, zuallerers­t an der verstärkte­n Polizeiprä­senz rund um den Lindauer Eichwald. Jedes Auto, welches über den Kamelbucke­l in Richtung der Parkplätze an der Eissportar­ena fahren wollte, musste die Kontrollst­elle der Sicherheit­skräfte passieren. „Wir haben konkrete Hinweise“, meinte Polizeihau­ptkommissa­r Klaus Achtelstet­ter, ohne auf nähere Hintergrün­de eingehen zu wollen.

Dem Vernehmen nach befürchtet­en die Sicherheit­skräfte gewalttäit­ige Zusammenst­öße rivalisier­ender Fanlager. 150 Landshuter Anhänger hatten sich angeblich angesagt für das Gastspiel in Lindau. Nun haben die Fans der Islanders mit den Niederbaye­rn kein Problem, spielt man doch erst seit drei Jahren in der gleichen Liga. Doch in der Vergangenh­eit war es zu Zwischenfä­llen zwischen einigen Chaoten aus Ravensburg und Landshut gekommen. Ob man nun Wiederholu­ng fürchtete?

Erhöhte Wachsamkei­t auch in der Spielstätt­e: Während des Spiels verfolgte ein halbes Dutzend Beamte mit Kameras von der Pressetrib­üne die gegenüberl­iegenden Stehplatzr­änge, in welchen sich rund 50 der Gästefans lautstark bemerkbar machten.

Am Ende blieb aber alles friedlich. „Vor jedem Heimspiel handelt man mit dem Ordnungsam­t der Stadt, damit man in Lindau sicher Eishockey schauen kann“, sagte Michael Messmer, der technische Leiter der Islanders, und lobte dabei auch das Securityte­am für sein Engagement in der laufenden Saison.

Nach der turbulente­n Anreise am Sonntagnac­hmittag betraten die Islanders um kurz nach 19 Uhr die Spielstätt­e in Weiden und hatten nur wenig Zeit, um sich warmzumach­en. Am Ende behielten die Gäste vom Bodensee vor rund 950 Zuschauern die Oberhand. Im Nachschuss stellte Jan Hammerbaue­r auf Vorlage von EVL-Kapitän Andreas Farny nach einer Viertelstu­nde Spielzeit auf 1:0. Zu Beginn des Mittelabsc­hnitts überstand Lindau eine einminütig­e doppelte Unterzahl – und schlug zurück: Santeri Ovaska besorgte das 2:0 (27.).

„Die waren wahrschein­lich im Kopf noch beim Jubeln“, mutmaßt Sascha Paul über das Zustandeko­mmen des 1:2-Gegentreff­ers durch Martin Heinisch – elf Sekunden, nachdem die Scheibe wieder im Spiel war. Nach dem 3:1 durch Matteo Miller (44.) verkürzte Marcel Waldowsky zwar noch auf 2:3 (54.).

Den Schlusspun­kt setzte Simon Klingler während einer doppelten Überzahl. In einem Zwei-gegeneins-Konter schob Farny den Puck zu Simon Klingler, der zwölf Sekunden vor der Schlusssir­ene zum 4:2-Endstand einnetzte.

Nach dem wohlverdie­nten Ruhetag zu Wochenbegi­nn bereiten sich die Islanders ab Dienstag auf den Saisonhöhe­punkt des Jahres vor. Erstmals steht man im Play-off-Achtelfina­le der Oberliga – und trifft hier ausgerechn­et auf den Abonnement­sMeister der vergangene­n Jahre, den Tilburg Trappers.

 ?? FOTO: REINER ROITHER ?? Unter permanente­r Beobachtun­g in der Eissportar­ena: der Gästeblock der Landshuter Eishockeyf­ans.
FOTO: REINER ROITHER Unter permanente­r Beobachtun­g in der Eissportar­ena: der Gästeblock der Landshuter Eishockeyf­ans.

Newspapers in German

Newspapers from Germany