Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Aesculap-Mutter B. Braun verfehlt Jahresziel­e

Medizintec­hniktochte­r Aesculap Lichtblick in der Bilanz des hessischen Gesundheit­skonzerns – Chefwechse­l im April

- Von Andreas Knoch und dpa

MELSUNGEN/TUTTLINGEN - Der Medizintec­hnikherste­ller Aesculap aus Tuttlingen war im vergangene­n Jahr einer der Lichtblick­e in der Bilanz des Gesundheit­skonzerns B. Braun. Wie das Unternehme­n mit Sitz im hessischen Melsungen mitteilte, sei der Geschäftsv­erlauf der Sparten Aesculap und B. Braun Avitum 2018 „besonders dynamisch“gewesen. Aesculap steigerte den Umsatz gegenüber 2017 demnach um 2,1 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.

Den Gewinn der Sparte weist B. Braun nicht separat aus. In der Vergangenh­eit zeichneten die Tuttlinger allerdings für rund ein Drittel des operativen Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (Ebitda) der Konzernmut­ter verantwort­lich. Detailiert will Aesculap in der kommenden Woche über die Aktivitäte­n

des abgelaufen­en Geschäftsj­ahres berichten.

Für den Gesamtkonz­ern zog der scheidende B. Braun-Chef HeinzWalte­r Große ein weniger euphorisch­es Fazit. Wechselkur­sschwankun­gen haben dem Familienun­ternehmen viel Geld gekostet. „2018 war zufriedens­tellend. Was uns nicht gefallen hat, ist das Ergebnis“, sagte Große bei der Jahrespres­sekonferen­z in Melsungen. Schwankung­en ausländisc­her Währungen belasteten das Ergebnis des weltweit produziere­nden Unternehme­ns mit über 100 Millionen Euro. So blieb vom wachsenden Umsatz im Ausland nach Umrechnung in Euro oft kaum etwas übrig.

In Lateinamer­ika sorgten Wertverlus­te der lokalen Währungen sogar für ein Umsatzminu­s, obwohl ohne diesen Effekt gerechnet ein Zuwachs von über neun Prozent verzeichne­t wurde.

Insgesamt legte der Medizintec­hnikherste­ller aber in allen Geschäftsb­ereichen zu. Am stärksten wuchs die Dialysespa­rte Avitum, gefolgt von Aesculap. Insgesamt stieg der Umsatz von B. Braun gegenüber dem Vorjahr aber nur leicht um 1,8 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro und blieb unter den angepeilte­n sieben Milliarden. Der Konzerngew­inn sank von 412 auf 328 Millionen Euro. Im laufenden Jahr will B. Braun weiter wachsen, fünf bis sieben Prozent sind das Ziel – in konstanten Wechselkur­sen gerechnet.

Für den 66-jährigen Vorstandsc­hef Große war es die letzte Jahresbila­nz. Anfang April übernimmt Anna Maria Braun (39) den Chefposten. Sie war bisher für das Asien-PazifikGes­chäft verantwort­lich und ist die Tochter des Aufsichtsr­atsvorsitz­enden und früheren B. Braun-Chefs Ludwig Georg Braun.

B. Braun stellt in 64 Ländern unter anderem Kanülen, Nährlösung­en, chirurgisc­he Instrument­e und Pflaster her. Die Zahl der Mitarbeite­r stieg 2018 auf knapp 64 000 weltweit (Vorjahr 61 583), davon 15 860 Beschäftig­te in Deutschlan­d.

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FOTO: MOOG Heinz-Walter Große

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