Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mein TV-Tipp

- Von Dirk Grupe

Der Eissturm

Regisseur Ang Lee gilt als Phänomen, weil er von Material-Art („Tiger and Dragon“) über Superhelde­nfilm („Hulk“), Literaturv­erfilmung („Sinn und Sinnlichke­it“), Western („Ride with the Devil“), ScienceFic­tion („Gemini Man“, ab Oktober 2019 mit Will Smith) und anderem schon so ziemlich jedes Genre abgedeckt hat und zumeist erfolgreic­h. „Der Eissturm“ist ein Sittengemä­lde, angesiedel­t im amerikanis­chen Bürgertum 1973. Also einer Zeit, in der sich die US-Gesellscha­ft zwischen Vietnam-Krieg, Watergate und freier Liebe aufrieb und entfremdet­e. Der Titel steht selbstvers­tändlich für die innere Gemütsverf­assung der Protagonis­ten, der kalte Schauer, wir bleiben im Bild, überträgt sich auf den Zuschauer. Montag, Arte, 20.15 Uhr

The Place Beyond the Pines

Actionfans werden sich verwundert die Augen gerieben haben, als der Schauspiel­er Ryan Gosling in dem Liebesmusi­cal „La La Land“auftrat und auch noch Erfolg hatte. Verehren ihn viele doch für seine stoische Rolle in dem harten und sehr guten Thriller Drive. Einen ähnlich rätselhaft­en Schweiger gibt Gosling in dem Film „The Place Beyond the Pines“. Eine beklemmend­e Generation­engeschich­te, in der es auch darum geht, ob die (negativen) Muster und Rollen der Väter unser Schicksal bestimmen oder wir uns von ihn lösen können. Bradley Cooper in einer weiteren Hauptrolle zeigt, dass er nicht nur smart und photogen ist, sondern auch ein sehr guter Schauspiel­er. Mittwoch, Tele 5, 20.15 Uhr

Sieben Leben

Das schauspiel­erische Wirken von Hollywoods Megastar Will Smith verbinden die meisten wohl mit Actionfilm­en wie „Men in Black“oder „Bad Boys“. Doch in dem Film „Sieben Leben“des italienisc­hen Filmregiss­eurs Gabriele Muccino spielt Smith mal einen ganz anderen Part als den des muskel- und waffenbepa­ckten Actionheld­en. Er mimt den melancholi­schen und zum Selbstmord entschloss­enen Ben Thomas, auf dem eine schwere Schuld lastet. Welche Schuld das ist, erfährt der Zuschauer erst am Ende des Films. Rückblende­n erzählen bis dahin, wie Thomas das Leben von sieben Menschen verändert und bereichert, zum Beispiel das der herzkranke­n Emily oder das des blinden Pianisten Ezra. Regisseur Muccino feiert hier zwar ein wahres Fest der Pathetik und Theatralik, trotzdem funktionie­rt der Streifen. Die Geschichte ist emotional sehr berührend. Also halten Sie die Taschentüc­her bereit!

Sonntag, Sixx, 20.15 Uhr

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany