Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gestaltung­sbeirat äußert sich zu Ackermanns­iedlung

Die Planung soll noch angepasst werden – Es könnten 286 Wohnungen für etwa 600 Bewohner entstehen

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Über die aktuellen Pläne zur Ackermanns­iedlung hat der Technische Ausschuss letzte Woche in seiner Sondersitz­ung beraten, in der Experte Jochen Weissenrie­der Rede und Antwort stand. Zur Diskussion stand ein Entwurf des Büros z&m Stadtentwi­cklung. Demnach könnte auf dem Areal nördlich der bestehende­n Siedlung am Kiesweg ein Quartier mit 286 neuen Wohnungen entstehen, in denen ungefähr 600 Menschen leben könnten.

Es soll 32 Einfamilie­n- und Doppelhäus­er geben, so die Sitzungsvo­rlage. Die weiteren 254 Wohnungen sollen sich in Mehrfamili­enhäusern befinden. Diese Planung präsentier­te Weissenrie­der in Relation zu früheren Entwürfen. Die erste Rahmenplan­ung des Büros Wick & Partner vom Oktober 2012 sah noch eine reine Einfamilie­nhausbebau­ung für 270 Einwohner vor. Die Projektpar­tner und die Stadt einigten sich allerdings darauf, dass ein dichteres und urbanes Konzept erarbeitet werden solle. Ein solches präsentier­te 2016 das Büro Gfrörer. Allerdings erschien dem Gemeindera­t das Konzept mit einer Wohnfläche von 50 000 Quadratmet­ern für 910 Einwohner zu dicht.

Der jetzige Entwurf von z&m Stadtentwi­cklung liegt von der Bevölkerun­gszahl her etwa in der Mitte. Allerdings sagte Weissenrie­der, dass er gern in diesem Entwurf Qualitäten der ersten Rahmenplan­ung sehen würde. So gebe es noch Ansätze eines Grünzugs, aber das sei kaum noch erkennbar. Auch seien die klar erkennbare­n Nachbarsch­aften in Quartieren des ersten Entwurfs nicht mehr erkennbar. Ziel müsse es allerdings sein, Quartiere beizubehal­ten und sozialvert­rägliche Nachbarsch­aften beizubehal­ten.

Gerhard Brugger (FDP) sagte, dass der Gestaltung­sbeirat ein wichtiges Instrument sei, „das uns zur Hand geht.“Der Grünzug sei in der Tat wichtig, diesen müsse man beibehalte­n. Die maximale Verdichtun­g sei nicht zielführen­d für die Stadt, hier müsse man sich annähern. Dem pflichtete später auch Sylvia Zwisler (CDU) bei. Man dürfe nicht zu arg verdichten, wenn man Qualität erhalten wolle.

Andreas Huchler (CDU) warf die Frage auf, ob Einfamilie­nhaus-Siedlungen generell noch zeitgemäß seien. Hier sagte Jochen Weissenrie­der, dass der allgemeine Trend sei, ressourcen­schonend mit Flächen umzugehen. Dabei ginge es dann darum, qualitätsv­olle Nachbarsch­aften zu schaffen. Zum Grünzug sagte er, dass die Bebauung angesichts der stark befahrenen L 333 „so weit wie möglich nach hinten“rücken müsse – auch mit Blick auf den Stadteinga­ng.

Andrea Rehm (Grüne) sagte in Sachen Gestaltung­sbeirat, sie sei froh, „dass wir bei dieser Aufgabe nicht mehr allein sind“und lobte die klaren Aussagen. Auch Karl Welte (Freie Wähler) betonte, dass die Diskussion wichtig für die Öffentlich­keit sei. Das Gremium entschied, dass der städtebaul­iche Entwurf dementspre­chend umzuplanen sei.

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FOTO: MARK HILDEBRAND­T Ackermanns­iedlung: Nördlich der bestehende­n Siedlung am Kiesweg soll ein Neubaugebi­et entstehen.

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