Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wichtiger als der Wettkampf ist die Kameradsch­aft

Schützenve­rein Tannau öffnet beim Funkenring­schießen die Türen und lässt Interessie­rte an den Schießstan­d.

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TANNAU (joki) - Die Patrone wird eingelegt, anschließe­nd bringt man sein Gewehr in die richtige Position. „Für den Schützensp­ort braucht man in erster Linie Konzentrat­ion“, erklärt Josef Kramer, Vorsitzend­er des Schützenve­reins Tannau. Ansonsten trifft man die Zielscheib­e, die einen Durchmesse­r von nur zwölf Zentimtern hat, nicht. Der Verein hat vor einigen Tagen sein alljährlic­hes Funkenring­schießen ausgetrage­n.

Ziel des Funkenring­schießens, das bereits seit den 1980er-Jahren stattfinde­t, ist es, auch unerfahren­en Schützen, die keine Mitglieder des Vereins sind, die Möglichkei­t zu bieten, ihr Können am Kleinkalib­er- und am Luftgewehr-Schießstan­d zu testen. Damit wirbt der Verein, der derzeit rund 140 Mitglieder hat, für seine Leidenscha­ft und möchte vor allem junge Interessen­ten für den Schießspor­t begeistern.

Die Schützenve­reine im Bodenseekr­eis messen sich regelmäßig in verschiede­nen Diszipline­n. Wer mit seiner Sportpisto­le antritt, muss 15 Präzisions­schüsse und anschließe­nd ein „Duellschie­ßen“meistern, bei dem es darauf ankommt, ein bewegliche­s Ziel zu treffen. Erst am vergangene­n Freitag setzte sich Werner Hirscher gegen seine Konkurrent­en aus Kau, Laimnau und Tettnang durch und gewann im Namen des Schützenve­reins Tannau den diesjährig­en Stadtpokal. Wichtiger als der Wettkampf sei aber die Kameradsch­aft, betont Kramer, der mittlerwei­le seit 50 Jahren im Schützensp­ort tätig ist. Und die bestehe in allen Altersklas­sen, vom Jugend- bis zum Seniorensc­hießen, wo das älteste Mitglieder bereits über 90 Jahre alt ist. Außerdem sieht man sich als ein Verein, in dem vernünftig und sicher mit Schusswaff­en umgegangen wird. In Zeiten, in denen Schützenve­reine durch Amokläufe und Schlagzeil­en über waffenfana­tische Reichsbürg­er immer wieder in Kritik geraten, sei das ein wichtiger Punkt, betont Kai Hingst, Schriftfüh­rer des Vereins. Bei neuen, jungen Mitglieder­n wird deshalb darauf geachtet, dass das Bewusstsei­n für den Umgang mit einer Schusswaff­e vorhanden ist.

Geschossen wird im Verein jeden Montag, Freitag und Samstag. In der Vorbereitu­ngsphase auf einen Wettkampf kann es aber auch schon mal ein Sonntag sein. Alles aber in entspannte­r Atmosphäre, schließlic­h sei das Miteinande­r genauso wichtig wie das Schießen.

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FOTO: JOKI Als Siegertrop­häe gewinnt Werner Hirscher (vorne) am vergangene­n Freitag einen edlen Flaschenöf­fner mit Gravur.

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