Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Jonas Langmann überragt beim Towerstars-Sieg

Starke Leistung des Goalies – Ravensburg führt im Play-off-Viertelfin­ale der DEL2 mit 3:0

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars stehen kurz vor dem Einzug ins Play-off-Halbfinale. Am Freitagabe­nd gewannen die Towerstars auch das dritte Spiel der Viertelfin­alserie der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den EC Bad Nauheim. Nach dem 3:0-Heimsieg fehlt den Ravensburg­ern nur noch ein weiterer Erfolg. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, aber Ravensburg hat die Tore gemacht“, lautete das Fazit von Bad Nauheims Trainer Christof Kreuzer. Weiter geht die Serie am Sonntag um 18.30 Uhr in Bad Nauheim.

Eine Woche mussten die Fans der Ravensburg Towerstars warten, bis es zum zweiten Heimspiel in der Viertelfin­alserie kam. Ungewöhnli­ch lange in Eishockey-Play-offs. Aber es war ja eine Wartezeit mit einem 2:0-Vorsprung ihrer Mannschaft im Rücken. Und mit dieser Führung im Rücken starteten die Towerstars wesentlich konzentrie­rter als noch beim Auftakt, als es nach zwei Minuten schon 0:2 gestanden hatte.

Bad Nauheim beginnt besser

Allerdings mussten die Towerstars in einer ersten Unterzahl und kurz darauf brenzlige Situatione­n überstehen. Daniel Stiefenhof­er fälschte am linken Pfosten gefährlich ab, auch Zach Hamill machte mit Dustin Sylvester und Radek Krestan viel Druck. „Im ersten Drittel waren wir zu passiv“, meinte Towerstars-Trainer Rich

Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)

Tore: 1:0 (33:27 ÜZ) Robbie Czarnik (Hinse, Driendl), 2:0 (39:04) Ondrej Pozivil (Just, Driendl), 3:0 (58:33 empty net) Mathieu Pompei

Strafen: Ravensburg 8 Minuten + 10 (Keller, Check gegen Kopf und Nacken), Bad Nauheim 8 Minuten

Zuschauer: Serienstan­d: Chernomaz. Doch die Ravensburg­er befreiten sich – und hatten über die ersten 20 Minuten gesehen das Spiel unter Kontrolle. Vorne hatten Jakub Svoboda, der einmal über die Scheibe schlug und bei einem Knaller an Goalie Felix Bick hängenblie­b, sowie Daniel Pfaffengut nach einer geschmeidi­gen Bewegung vor dem Tor beste Möglichkei­ten. Auch Robbie Czarnik und David Zucker machten phasenweis­e viel Alarm vor Bick.

Es war ein attraktive­s Spiel, aber halt noch eins ohne Tore. Die fielen im zweiten Drittel für die Towerstars. Nicht, weil Bad Nauheim keine Chancen gehabt hätte. Im Gegenteil: Chancen für die Hessen gab es im Mitteldrit­tel zur Genüge. Aber bei den Towerstars stand Jonas Langmann im Tor, der einen Traumtag erwischt hatte. Alleingang in Unterzahl von Mike Dalhuisen? Langmann wehrt ab. Dennis Reimer frei auf der linken Seite? Langmann wehrt ab. Gegen Cody Sylvester und wieder Dalhuisen strahlte Langmann bei seinen weiteren Paraden eine Ruhe aus, die jeder Mitspieler bei einem Goalie gerne sieht. „Das war seine bislang beste Leistung in dieser Serie“, lobte Chernomaz. Vielleicht war es sogar Langmanns beste Saisonleis­tung. Dazu gehörte natürlich auch ein bisschen Glück. Als Marvin Ratmann zum Abschluss kam, trudelte die Scheibe unter dem Towerstars-Goalie durch, blieb aber am rechten Pfosten liegen.

Bad Nauheims Goalie Felix Bick ist ebenfalls ein sehr guter seines Fachs, was etwa Czarnik und Zucker anerkennen mussten. Doch als Steve Slaton eine Strafe absaß und die Towerstars geschmeidi­g kombiniert­en, war am Ende Czarnik frei und sorgte mit dem 1:0 für den ersten großen Jubel in der ausverkauf­ten CHG-Arena. Nach der schlampige­n Überzahl und Dalhuisens Megachance zeigten Goldhelm Andreas Driendl und Robin Just, wie es besser geht. Doppelpass, Ablage zu Ondrej Pozivil, und der knallte den Puck humorlos zum 2:0 ins Tor.

Pompei macht alles klar

Das war natürlich eine sehr gute Ausgangsla­ge vor dem dritten Drittel. Bad Nauheim musste das Risiko erhöhen, kam aber auch in einem weiteren Powerplay nicht entscheide­nd zum Abschluss. Das kam Dustin Sylvester rund zehn Minuten vor dem Ende zwar, doch Langmann zeigte abermals eine super Parade. Der Goalie war der beste Mann auf dem Eis. Mathieu Pompei machte kurz vor dem Ende mit dem 3:0 ins leere Tor alles klar. „Bad Nauheim war eigentlich besser als wir“, sagte Chernomaz. „Wenn wir am Sonntag nicht bereit sind, wird es ganz hart. Bad Nauheim hat ein großes Herz.“

Die weiteren Serien im Play-offViertel­finale: Löwen Frankfurt – Eispiraten Crimmitsch­au 2:0 (0:0, 1:0, 1:0; Serienstan­d: 3:0); Bietigheim Steelers – Dresdner Eislöwen 1:5 (0:1, 1:1, 0:3; Serie: 1:2); ESV Kaufbeuren – Lausitzer Füchse 2:3 (1:0, 0:3, 1:0, Serie: 1:2).

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FOTO: FELIX KÄSTLE Jonas Langmann hatte am Freitag in allen Phasen des Spiels den Durchblick und zeigte eine bärenstark­e Leistung.

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