Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Filmbiografie: A Private War
Manchmal wundert man sich doch, welche Filme einen deutschen Kinostart spendiert bekommen – und welche nicht. „A Private War“ist so ein Fall: Eine Filmbiografie der wohl bekanntesten Kriegsreporterin der Welt mit einer herausragenden Rosamunde Pike („Gone Girl“) in der Hauptrolle, die hierzulande aber nur direkt fürs Heimkino erscheint. Eine klassische Heldensage sollte man dabei aber nicht erwarten, denn der Film von Matthew Heineman zeigt Marie Colvin als gebrochene Persönlichkeit. Auf der einen Seite stürzt sich die Reporterin der Londoner „Sunday Times“immer wieder tief ins Kriegsgeschehen, um zu dokumentieren, welche Leiden dieses für die Zivilgesellschaft bringt. Auch als sie nach einem Einsatz in Sri Lanka verletzt wird und eine Augenklappe tragen muss, bremst das ihre Energie nicht. Auf der anderen Seite kommt sie mit dem Alltag in London nicht klar und wird dort von den Traumata des Kriegsgeschehens eingeholt. Pike verkörpert Colvin als gebrochene Person, die sich mit Alkohol und Affären ablenkt, bevor es wieder ins Feld geht. Auch die Nebenrollen sind gut besetzt, darunter Jamie Dornan als Paul Conroy, der Fotograf an ihrer Seite. Als sehr sehenswerten Bonus gibt es die Dokumentation „Under the Wire“, die Colvin bei ihrem letzten Einsatz in Syrien begleitet. (rot)
12 Jahre
DVD: 14 Euro; Blu-Ray: 15 Euro