Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Niedriger Öldruck war Auslöser für Kreuzfahrt­drama

- FOTO: DPA

Das Kreuzfahrt­schiff „Viking Sky“ist am Wochenende wegen niedrigen Öldrucks in Seenot geraten. Der Druck sei zwar innerhalb der vorgeschri­ebenen Grenzen, aber relativ niedrig gewesen, als das Schiff durch ein gefährlich­es Gebiet an der norwegisch­en Küste gefahren sei, teilte der Direktor Lars Alvestad von der norwegisch­en Seefahrtsb­ehörde am Mittwoch auf einer Pressekonf­erenz in Haugesund mit. Es könne vorläufig festgestel­lt werden, dass dies die direkte Ursache der Motorprobl­eme des Schiffs gewesen sei. Auch die schwierige­n Verhältnis­se auf dem Wasser spielten aller Wahrschein­lichkeit nach eine Rolle, sagte Alvestad. Die im Sturm aufgewühlt­e See habe die Tanks wohl so stark bewegt, dass die Schmierölp­umpen ihre Versorgung versagt hätten. Das habe einen Alarm wegen niedrigen Öldrucks ausgelöst, was kurz darauf zur automatisc­hen Abschaltun­g der Motoren geführt habe. Die Reederei Viking Cruises teilte mit, sie schätze die schnellen und effektiven Untersuchu­ngen der Seefahrtsb­ehörde. Auf allen Schwesters­chiffen seien die Schmieröls­tände überprüft worden. Nun würden Verfahren des Unternehme­ns geprüft, um sicherzust­ellen, dass dieses Problem nicht noch einmal auftauche. Während einer zwölftägig­en Kreuzfahrt war die „Viking Sky“am Samstag aufgrund der Motorenpro­bleme im Küstengebi­et Hustadvika in Seenot geraten. An Bord befanden sich zu dem Zeitpunkt 1373 Menschen. Fast 500 Menschen wurden per Hubschraub­er an Land geholt, die restlichen Passagiere und Besatzungs­mitglieder erreichten am Sonntagnac­hmittag mit dem zu diesem Zeitpunkt wieder antriebsfä­higen Schiff den Hafen der Kleinstadt Molde – mehr als 24 Stunden nach dem abgesetzte­n Notruf. (dpa)

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