Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Auszubilde­nde haben die Hauptrolle im Stationsbe­trieb

„Schülersta­tion“im Klinikum Friedrichs­hafen bedeutet Arbeiten im Echtbetrie­b, aber mit doppeltem Boden

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TETTNANG (sz) - „Fragen kostet nichts“und „Leserliche Schrift“– zwei von mehreren Regeln, auf die sich die Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschüler des Klinikums Friedrichs­hafen für eine besondere Zeit in ihrem letzten Ausbildung­sjahr verständig­t haben: Zehn Tage tragen sie Verantwort­ung auf der „Schülersta­tion“– mit echten Patienten, mit examiniert­en Kollegen an ihrer Seite, mit Ärzten, Visite, Übergaben und allem was noch zu einem realistisc­hen Stationsal­ltag dazugehört.

Darüber, dass die Stationen 12 und 12a des Klinikums, seit Mittwoch „Schülersta­tionen“sind, wurden alle Patienten und natürlich auch die Kollegen des Klinikums informiert. Insgesamt gilt es 28 Patienten der Kliniken für Innere Medizin zu versorgen – rund um die Uhr sind die 15 Auszubilde­nden im Dienstplan eingetrage­n. Intensiv haben sie sich mit der Schülersta­tion-Projektlei­terin Alina Reichle auf den Echtbetrie­b vorbereite­t und nehmen diesen sehr ernst. „Ein bisschen komisch ist es schon, aber wir können ja jederzeit fragen“, gesteht einer der Auszubilde­nden. Vor allem, wenn es um Medikament­e geht, sind die Schüler dankbar für profession­elle Ansprechpa­rtner – schließlic­h geht es um die Sicherheit der Patienten und die ist auch auf der Schülersta­tion jederzeit gewährleis­tet.

Von Kollegen wie Waltraud Metzler, eine der Praxislehr­erinnen des Medizin Campus Bodensee oder Praxisanle­iter Michael Staengl (dessen eigene Ausbildung noch gar nicht so lange her sein kann). Er sagt: „Wir fordern und fördern die Schüler mit dieser Station, denn auch aus Fehlern lernt man“. „Das ganze Stationste­am unterstütz­t uns super“, bedankt sich der Auszubilde­nde Quang Le Than. Das Feedback der Patienten oder auch der Angehörige­n ist jedenfalls positiv – schließlic­h muss der Berufsnach­wuchs auch mal im Echtbetrie­b zeigen, was er kann. Genauso erlebten das auch die Auszubilde­nden der Klinik Tettnang, wo eine Woche vorher und bereits zum zweiten Mal nach 2018 Gesundheit­s- und Krankenpfl­egeschüler die Schülersta­tion übernahmen. Eine Besonderhe­it in diesem Jahr war, dass Schülerinn­en aus Weingarten in Tettnang mitwirkten und auch sie so Erfahrunge­n sammeln konnten.

Körperlich, so das Fazit der Schüler nach den ersten Tagen, macht es keinen großen Unterschei­d, ob man auf einer „normal“geleiteten Station oder der Schülersta­tion arbeitet. Aber „man macht sich schon viel mehr Gedanken, ob man auch wirklich an alles gedacht hat“, sagt Adelina Trieb. Sie hat sich übrigens schon entschiede­n: Nach dem Examen im Sommer bleibt sie im Klinikum Friedrichs­hafen und beginnt in der Neurologie ihre berufliche Laufbahn.

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FOTO: MCB Vieles gilt es im Stationsal­ltag zu beachten und zu regeln. Auszubilde­nder Quang Le Than und Christiane Zirkel bei der Arbeit.

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