Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tettnanger gewinnt Vorlesewet­tbewerb Französisc­h

Der zwölfjähri­ge Alvin Kling hat sich gegen acht Konkurrent­en aus der Region durchgeset­zt

- Von Carolin Hitzigrath

TETTNANG - Ganz schön aufgeregt waren die Jungen und Mädchen aus Oberschwab­en, dem Allgäu und dem Bodenseekr­eis. Kein Wunder, denn die neun Siebtkläss­ler traten im Französisc­h-Vorlesewet­tbewerb gegeneinan­der an. Wer die Konkurrenz der Schulen gewonnen hat, darüber war sich die Jury sehr schnell einig, berichtet Annette Schinnerli­ng, Französisc­hlehrerin am Montfortgy­mnasium in Tettnang. Ihr Schützling Alvin Kling hat nach dem Juryurteil am besten vorgelesen. Sein vorbereite­ter Text stammte von Catherine Grabowski und hieß „Un voyage de fous“.

Die Schüler, alle im Alter von zwölf und dreizehn Jahren, mussten schon im Voraus gegen einige Konkurrenz bestehen. Innerhalb ihrer Schulen sind sie erst gegen ihre Klassenkam­eraden und dann in einem internen Schulwettb­ewerb gegen die anderen Klassensie­ger angetreten. Für den Wettbewerb in Tettnang kamen sie aus Lindau, Wangen, Ravensburg, Friedrichs­hafen, Weingarten und Isny angereist. Die Aufregung vor dem Vorlesen war bei einigen Teilnehmer­n nahezu greifbar. „Ich bin schon nervös“, sagt Rosalie Muschel vom Gymnasium Weingarten. Zur Unterstütz­ung hat sie eine Freundin mitgebrach­t. Eine ihrer Konkurrent­innen ist gar so aufgeregt, dass sie in der ersten Runde vergisst sich vorzustell­en, bevor sie ihren Text vorträgt. „Aber das wird nicht gezählt, oder?“, versichert sie sich in der Pause nach der ersten Runde.

Nach ein paar Sätzen schwindet aber die Nervosität, und die Schüler zeigen, was sie in zwei Jahren Französisc­hunterrich­t schon gelernt haben. „Der Wettbewerb und die Vorbereitu­ng darauf sollen die Aussprache fördern“, sagt Annette Schinnerli­ng. Einige der Schüler hätten im Vorfeld engagiert Vokabular gelernt, sagt sie stolz. Der Ehrgeiz sei demnach spürbar, die eigene Motivation der Schüler aber entscheide­nd. Die Teilnahme am Wettbewerb ist nämlich freiwillig.

Erste Runde zum Warmwerden

In der Jury, die die Schüler – bis auf die eigenen – mit Punkten von eins bis fünf bewertet, sitzen jeweils die Französisc­hlehrer der neun Schulen. Die erste Runde sei zum Warmwerden, anspruchsv­oller werde die zweite Runde, erklärt Schinnerli­ng. In dieser müssen die Schüler einen ihnen unbekannte­n Text vorlesen. Angst habe er davor aber keine, sagt der spätere Sieger Alvin Kling noch in der Pause zwischen den beiden Runden. Der Zwölfjähri­ge hat bereits einen Vorlesewet­tbewerb in Deutsch gewonnen.

Eigentlich sollte es an diesem Tag nur einen Gewinner und acht zweite Plätze geben. Da die Entscheidu­ng aber wohl nicht so einfach war, hat sich die Jury beim Wettkampf in Tettnang entschloss­en, neben dem Gewinner doch auch einen zweiten und dritten Preis zu vergeben. Der zweite Platz ging an Rosalie Muschel vom Gymnasium Weingarten, der dritte an Annika Randler vom Graf-Zeppelin-Gymnasium Friedrichs­hafen, die bereits in der ersten Runde ausdruckss­tark und nahezu fehlerfrei gelesen hatten.

Der unbekannte Text, den die Schüler vorlesen mussten, handelte übrigens von einem Jungen, der nicht wusste, wie man ein Smartphone benutzt und stammt von Sylvie Lainés’ „Voyage à Marseille“.

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FOTO: CAROLIN HITZIGRATH Die neun Gymnasiast­en zeigen die Texte, die sie für die erste Runde des Vorlesewet­tbewerbs vorbereite­t haben.

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