Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Nürnberg vor der allerletzten Chance
NÜRNBERG (SID) - Der FK Mlada Boleslav kam gerade recht. Fünf Tore erzielte der 1. FC Nürnberg in einem Test gegen die Tschechen – in der Bundesliga-Rückrunde schoss der Club in neun Spielen insgesamt so viele. Ob die ungeahnte Trefferflut im sportlichen Existenzkampf gegen den FC Augsburg hilft? Wer weiß.
In jedem Falle beginnen am Samstag (15.30/Sky)für den designierten Absteiger die Spiele der allerletzten Chance auf den Klassenverbleib. Dem fränkisch-schwäbischen Duell folgen die Begegnungen mit den ebenfalls in prekären Tabellenverhältnissen lebenden VfB Stuttgart und Schalke 04. „Wir besitzen noch immer positive Energie“, sagt Kapitän Hanno Behrens tapfer.
Woher Behrens und Kollegen diese nehmen, bleibt ihr Geheimnis. Ja, unter Interimstrainer Boris Schommers (Foto: afp) hat der neunmalige deutsche Meister eine gewisse defensive Stabilität zurückerlangt, den generellen Negativtrend vermochte der 40-Jährige aber nicht zu stoppen. „Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen können. Das ist kein Zweckoptimismus, vielmehr machen die Leistungen der letzten Wochen Mut“, sagt Schommers der „Nürnberger Zeitung“.
Statistiken, beteuert Schommers, blendet er komplett aus. Das ist vielleicht auch besser so. Die Sieglosserie des Traditionsclubs steht inzwischen bei 20 Spielen, die erzielten Tore und erhaltenen Gegentreffer sind auf abstiegsreifem Niveau. Schommers sagt mit Blick auf die Gegner: „Wir müssen ans Limit, aber das tun wir im Moment, deshalb bin ich überzeugt, dass wir punkten werden.“Der Nachfolger des geschassten Michael Köllner argumentiert wohl auch so, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Cheftrainer zu sein, ist sein Wunsch. Ob beim Club oder anderswo, gehört zu den offenen Fragen am Valznerweiher.