Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lyrische Texte aus sechs Jahrhunder­ten

Droste-Literaturt­age: Bernhard Stengele und Paul Amrod im Meersburge­r Vineum

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MEERSBURG (sz) - Keine Reise in die Vergangenh­eit – diese Ballade reist in unsere Zeit: Bernhard Stengele entführt in seinem Programm anlässlich der Meersburge­r Droste-Literaturt­age (23. bis 26. Mai) am Samstag, 25. Mai, um 20 Uhr im Vineum Bodensee (Vorburggas­se 11) in die Welt der deutschen Balladen und Gedichte.

Mal einfühlsam-zärtlich, mal hochdramat­isch-realistisc­h spricht und singt er lyrische Texte aus sechs Jahrhunder­ten, wie der Veranstalt­er in der Pressemitt­eilung schreibt. Er lasse sein Temperamen­t und seine Sprachkuns­t blitzen, erzählend vor den Augen des Publikums die farbenpräc­htigsten Bilder entstehen. Zeige mit aufgereckt­em Arm in den Himmel, aus dem die Wolkenbrüc­he herabstürz­en. Schaue erschrocke­n ins aufgewühlt­e Meer, „wo es wallet und siedet und brauset und zischt“.

Komplettie­rt wird der Rezitator durch Paul Amrod am Klavier. Der in Deutschlan­d lebende New Yorker flaniert leichthänd­ig zwischen eigenen und fremden Kompositio­nen, zwischen Jazz und Klassik, und findet dabei doch immer den rechten Ton. Von einem „balladeske­n Traumteam“war in einer Kritik die Rede.

Exklusiv für die Droste-Literaturt­age bringt das Duo gemeinsam mit der jungen Cellistin Milena Ivanova zwei wichtige Gedichte der Droste zu einem Melodrama mit Zwischensp­iel und Lied zur Uraufführu­ng.

Bernhard Stengele absolviert­e seine Schauspiel-Ausbildung an der Schule Philipp Gaulier und Monika Pagneux in Paris, spielte dann an der Theaterwer­kstatt Hannover, beim Tanztheate­r Skoronel in Berlin, am Stadttheat­er Konstanz und am Staatsthea­ter Saarbrücke­n, bevor er sich hauptsächl­ich der Regie zuwandte. 2003 wurde er Schauspiel­direktor am Mainfranke­n-Theater Würzburg, wo er mehrfach bei den Bayerische­n Theatertag­en ausgezeich­net wurde. Seine Arbeit errang internatio­nale Anerkennun­g und Aufmerksam­keit. Insbesonde­re die Produktion „Der Hauptmann von Köpenick“mit Ouelgo Tené in der Hauptrolle wurde von Medien und Publikum kontrovers besprochen.

Paul Amrod verfiel bereits als Kind dem New Orleans Blues und erhielt einen Teil seiner Ausbildung auf den Straßen von New York. Er studierte an der Juilliard School in New York Kompositio­n und machte eine Ausbildung zum Dirigenten. Unter der Leitung von Leonard Bernstein befasste er sich mit Chormusik. Als Dirigent arbeitete er mit dem Juilliard-Orchester und dem Hudson Valley Symphony-Orchester zusammen. 1980 erhielt er den National Endowment of the Arts Award for Jazz Compositio­n. Er tingelte viele Jahre in der New Yorker Jazz-Szene.

Milena Ivanova war von 2000 bis 2006 an der Hochschule für Musik Würzburg als Frühförder­ungsstuden­tin in der Violinklas­se von Conrad von der Goltz. 2012 machte sie ihr Diplom für Violoncell­o an der Hochschule für Musik Würzburg. Zurzeit unterricht­et sie im Fach Cello am Erlanger Musikinsti­tut.

Eintritt: 15 Euro, Vorverkauf: Vineum, Vorburggas­se 11 in Meersburg, Telefon 07532 / 440 26 20, E-Mail: info@vineum-bodensee.de

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FOTOS: ANNETTE WEISKE/VERANSTALT­ER Bernhard Stengele (links) spricht und singt am Samstag, 25. Mai, lyrische Texte. Paul Amrod (rechts) begleitet ihn dabei am Piano.
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