Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Stadtseniorenrat stellt SOS-Rettungsdose vor
Am Sonntag wurden 1200 Dosen an ältere Tettnanger verteilt
TETTNANG (sig) - Bei der Leistungsschau am Sonntag ist die weiß-rote SOS-Rettungsdose Wirklichkeit geworden. Dank der Initiative von Jost Wünsche vom Stadtseniorenrat, dessen Helfer vom Arbeitskreis und Sponsoren konnten 1200 Dosen erworben werden, die erstmals an alleinstehende ältere Tettnang kostenlos abgegeben wurden. Seit Montag gibt es die Dose auch im Bürgerbüro, in der Stadtapotheke und der Schlossapotheke sowie in der Anlaufstelle für Bürgerengagement in der Montfortstraße 2 während der Sprechstunden des Stadtseniorenrates jeden ersten Dienstag im Monat zwischen 11 und 12 Uhr.
Die erfreuliche Mitteilung gab es bereits am Donnerstag in der Sitzung des Stadtseniorenrates: „Am Sonntag fangen wir mit der Verteilung der Dose für Alleinstehende an“, teilte Wünsche mit. Dank der Sponsoren, der Stiftung Liebenau, dem Rotary Club Friedrichshafen-Tettnang, der Firma Galbusera-Bau, der Volksbank Friedrichshafen-Tettnang, Roland Mehringer und Dr. Stefan Albert wurde das Projekt möglich. Und so funktioniert’s: Die rot-weiße Dose wird gut sichtbar in der Innentür des Kühlschranks aufbewahrt und ist mit einem Datenblatt bestückt, auf dem alleinstehende Ältere alle lebenswichtigen persönlichen Informationen hinterlegt haben, die im Notfall lebensrettend sein können. Im Kühlschrank deshalb, weil es den normalerweise in jeder Wohnung gibt. Um auf die Dose hinzuweisen, werden Retter zusätzlich über einen Notfall-Aufkleber an der Wohnungstür und an der Außenwand der Kühlschranktür informiert. Für den Fall, dass sich Adressen ändern oder sich die Person verschrieben hat, ist ein zweites Blatt hinterlegt.
Auf dem Datenblatt befinden sich die Kontaktdaten des Hausarztes oder der Hausärztin, die Beschreibung aktueller Erkrankungen, Hinweise auf den Aufbewahrungsort von Medikamenten und solche auf Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmacht, Informationen, wer bei plötzlicher Abwesenheit versorgt werden muss, und Kontaktdaten von nahestehenden Personen, die im Notfall benachrichtigt werden sollen. Bereits informiert sind oder noch informiert werden über das lebensrettende Angebot die Sozialstationen, die Rettungsdienste bis hin zur Feuerwehr, das Krankenhaus und die Ärzte, auch die Kirchen sind eingebunden.
Die Idee der Rettungsdose kommt aus Großbritannien, dort ist sie unter dem Namen „Message in a Bottle“(Nachricht in einer Flasche) bekannt. In Deutschland wurde sie als Kooperationsprojekt vom Förderverein Lions-Club Hanau Schloss Philippsruhe gemeinsam mit dem Seniorenbüro Hanau entwickelt. Der Name „SOS-Rettungsdose“ist geschützt. Die Markenrechte liegen beim Lions-Club Hanau.