Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Flaute vor Konstanz
Teams der Segel-Bundesliga kämpften mit Wind und Wetter – WYC auf Platz fünf
KONSTANZ (sz) - Die je 18 Teams der ersten und zweiten Segel-Bundesliga hatten beim zweiten Spieltag vor Konstanz am Wochenende mit einer hartnäckigen Flaute zu kämpfen. Bei extrem leichten Windverhältnissen kamen in Konstanz daher nur fünf von 16 geplanten Wettfahrten für jedes Team zustande. Die Mannschaft des Württembergischen YachtClubs mit Max und Moritz Rieger, Marvin Frisch und Felix Diesch segelten in der Gesamtwertung auf Rang fünf. Sie legten zwei Laufsiege vor, verpatzten dann zwei Rennen, um zum Schluss noch mal mit einem zweiten Platz aufzuholen. Sieger wurde der amtierende Meister NRV aus Hamburg.
Am Freitag, dem ersten Wettkampftag, kam gar keine Wettfahrt zustande, am Samstag wurde erst mittags zwei Stunden gesegelt, dann nach einer langen Pause abends kurz vor 20 Uhr noch ein Rennen. Mit zwei Start-Ziel-Siegen war das WYCTeam bestens in das Event gestartet. „Man musste vor allem beim Start vorne sein“, wird Steuermann Max Rieger in der Mitteilung des WYC zitiert.
Zwei Strafkringel für WYC
Doch bei der Wettfahrt am Abend wurde in engen, umstrittenen Situationen von den Schiedsrichtern auf dem Wasser zweimal gegen den WYC entschieden. Schon ein Strafkringel sorgt meistens für einen Platz auf den hintersten Rängen, zwei dagegen sind vernichtend. Einmal war ein Wendeduell mit dem NRV und eine Berührung der beiden Boote kurz vor der Luvtonne das Problem, dann unmittelbar nach der Bojenrundung eine Wegerechtsverletzung mit den noch aufkreuzenden Booten. Aus einem zweiten Platz vor den Problemen, wurde ein letzter Platz im Ziel.
Auch am Sonntag wurde erst einmal auf Wind gewartet, dann bei zweifelhaften Bedingungen das erste Rennen des Tages gestartet. In ihrem vierten Rennen holte die RiegerCrew nach verhaltener Nachstartphase noch einmal auf, war an der Luvtonne wieder vorne dabei, „parkte“ unmittelbar danach aber in einem Windloch – und verlor auf dem letzten Vorwindkurs ins Ziel wieder alles. Platz fünf lastete schwer auf dem Punktekonto bei so wenig Wettfahrten. Erst danach stabilisierte sich der Westwind im Konstanzer Trichter bei zwei Windstärken. Das WYCTeam segelte lange an dritter Stelle, ehe auf der Zielgeraden noch ein Schiff überholt wurde. Mit dem zweiten Platz in diesem Lauf verbesserte sich das Team insgesamt auf Rang fünf. „Wir können zwar mit Platz fünf zufrieden sein, aber es ist doch Potenzial da, ganz vorne mitzufahren“, bilanzierte Max Rieger.
Nach zwei von sechs Liga-Events rangiert der WYC somit an sechster Stelle. Der nächste Spieltag findet erst im Juli in Travemünde statt.
WYC organisierte Wettfahrtleitung in der 2. Liga
Traditionell kooperieren die Segelvereine am Bodensee nicht nur, wenn es um die Bundesliga geht. Während der Konstanzer YC dieses Jahr als Gastgeber die Wettfahrtleitung für die 1. Liga stellte, war der WYC für die Bahn der 2. Liga zuständig. Wettfahrtleiter Conrad Rebholz hatte einen ganz Tross von Helfern dabei, nebst vielen Booten, um die Kurse zu legen oder die Crew-Wechsel auf den Liga-Booten durchzuführen. Meist war das segelbare Windfeld in Konstanz so klein, dass nur eine Bahn darin Platz hatte. Nachdem das an den ersten beiden Tagen die 1. Liga war, bekam Rebholz’ Bahn am Sonntag die bessere Lage, da in der 2. Liga bis dahin erst ein Flight mit drei Wettfahrten (also ein Rennen pro Team) absolviert war. Am Schluss kam aber auch die 2. Liga auf vier Durchgänge, so dass die Wertung gültig war.