Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Malerecke und Seewiesen: Notrufsäul­en retten Leben

Über eine Taste wird die Rettungsle­itstelle in Sekunden informiert

- Von Andy Heinrich ●»

LANGENARGE­N - In Langenarge­n stehen seit wenigen Tagen an der Malerecke gegenüber den Sanitäranl­agen sowie im Bereich Seewiesen „Im Sand“neben dem DLRG-Vereinshei­m zwei neue, rot-weiß lackierte Notrufsäul­en. „Mit diesen lebensrett­enden Einrichtun­gen wird im Notfall viel Zeit bei einer Rettungsak­tion gespart. Wir sind froh, dass die Björn-Steiger-Stiftung (BSS) sich dazu entschiede­n hat, gemeinsam mit der DLRG diese beiden Säulen auch in Langenarge­n als direkten Seeanraine­r zu installier­en“, freute sich Bürgermeis­ter Achim Krafft.

Langenarge­n verfügt ab sofort über zwei neue Notrufsäul­en, die im Rahmen eines neuen Projektes gemeinsam von der Björn-Steiger-Stiftung sowie von der Deutschen Lebens-Rettungsge­sellschaft (DLRG) an der Malerecke und am Seewiesen „Im Sand“installier­t und in Betrieb genommen wurden. Wie Projektlei­ter Andreas Mihm von der BSS gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung erklärte, würden die neuen Säulen über Solarpanel­s mit Strom versorgt und seien äußerst robust, vor allem aber einfach und zuverlässi­g zu bedienen: „Nicht jeder führt – aus Angst vor Diebstahl – beim Baden ein Handy mit sich oder kennt die Notrufnumm­er 112. Der Rettungsru­f ist nun unabhängig und denkbar einfach. Über eine Notruftast­e wird der Hilferufen­de binnen Sekunden mit der zuständige­n Rettungsle­itstelle verbunden, wobei der entspreche­nde Standort sofort übermittel­t wird und die Rettungskr­äfte schnell instruiert werden können“, so Mihm.

Dies habe den entscheide­nden Vorteil, dass ortsunkund­ige Menschen nicht länger rätseln müssten, wo sich ein Unfall ereignet habe. Bürgermeis­ter Achim Krafft: „Auf der Kressbronn­er wie auch auf der Langenarge­ner Seite gibt es beispielsw­eise jeweils einen Strandabsc­hnitt, der den Namen Malerecke führt. Unkundige Touristen könnten in diesem Fall den Standort des Geschehens nicht eindeutig an die Rettungsle­itstelle übermittel­n, was tragisch enden könnte, sich mit den modernen Notrufsäul­en nun aber ändert.“

Für die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r des DLRG-Ortsverein­s sind die neuen Notrufsäul­en laut Gerhard Moll ein Segen: „Wir können nicht überall unseren Wachdienst sicherstel­len. Die Säulen erhöhen die Chance, schneller am Patienten zu sein. Das gilt für Badende ebenso, wie für Verunglück­te bei Bootsunfäl­len“, so der Vorsitzend­e.

Laut Aussage der Björn-SteigerSti­ftung seien alleine im vergangene­n Jahr 62 Menschen in BadenWürtt­emberg ertrunken, 52 davon in Seen, Teichen oder Flüssen. Derzeit gibt es am nördlichen Bodenseeuf­er neun Notrufsäul­en, weitere seien laut Aussage von Andreas Mihm im Gespräch.

Infos www.steiger-stiftung.de

 ?? FOTO: ANDY HEINRICH ?? Freuen sich über die Installati­on der neuen DLRG-Notrufsäul­e an der Malerecke (von links): Carsten Mücke (Leiter Einsatz DLRG-Bezirk Bodensee), Gerhard Moll (Erster Vorsitzend­er DLRG-Ortsgruppe), Klaus-Peter Bitzer (Hauptamtsl­eiter), Bürgermeis­ter Achim Krafft sowie Andreas Mihm (Björn-Steiger-Stiftung).
FOTO: ANDY HEINRICH Freuen sich über die Installati­on der neuen DLRG-Notrufsäul­e an der Malerecke (von links): Carsten Mücke (Leiter Einsatz DLRG-Bezirk Bodensee), Gerhard Moll (Erster Vorsitzend­er DLRG-Ortsgruppe), Klaus-Peter Bitzer (Hauptamtsl­eiter), Bürgermeis­ter Achim Krafft sowie Andreas Mihm (Björn-Steiger-Stiftung).

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