Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Malerecke und Seewiesen: Notrufsäulen retten Leben
Über eine Taste wird die Rettungsleitstelle in Sekunden informiert
LANGENARGEN - In Langenargen stehen seit wenigen Tagen an der Malerecke gegenüber den Sanitäranlagen sowie im Bereich Seewiesen „Im Sand“neben dem DLRG-Vereinsheim zwei neue, rot-weiß lackierte Notrufsäulen. „Mit diesen lebensrettenden Einrichtungen wird im Notfall viel Zeit bei einer Rettungsaktion gespart. Wir sind froh, dass die Björn-Steiger-Stiftung (BSS) sich dazu entschieden hat, gemeinsam mit der DLRG diese beiden Säulen auch in Langenargen als direkten Seeanrainer zu installieren“, freute sich Bürgermeister Achim Krafft.
Langenargen verfügt ab sofort über zwei neue Notrufsäulen, die im Rahmen eines neuen Projektes gemeinsam von der Björn-Steiger-Stiftung sowie von der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) an der Malerecke und am Seewiesen „Im Sand“installiert und in Betrieb genommen wurden. Wie Projektleiter Andreas Mihm von der BSS gegenüber der Schwäbischen Zeitung erklärte, würden die neuen Säulen über Solarpanels mit Strom versorgt und seien äußerst robust, vor allem aber einfach und zuverlässig zu bedienen: „Nicht jeder führt – aus Angst vor Diebstahl – beim Baden ein Handy mit sich oder kennt die Notrufnummer 112. Der Rettungsruf ist nun unabhängig und denkbar einfach. Über eine Notruftaste wird der Hilferufende binnen Sekunden mit der zuständigen Rettungsleitstelle verbunden, wobei der entsprechende Standort sofort übermittelt wird und die Rettungskräfte schnell instruiert werden können“, so Mihm.
Dies habe den entscheidenden Vorteil, dass ortsunkundige Menschen nicht länger rätseln müssten, wo sich ein Unfall ereignet habe. Bürgermeister Achim Krafft: „Auf der Kressbronner wie auch auf der Langenargener Seite gibt es beispielsweise jeweils einen Strandabschnitt, der den Namen Malerecke führt. Unkundige Touristen könnten in diesem Fall den Standort des Geschehens nicht eindeutig an die Rettungsleitstelle übermitteln, was tragisch enden könnte, sich mit den modernen Notrufsäulen nun aber ändert.“
Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DLRG-Ortsvereins sind die neuen Notrufsäulen laut Gerhard Moll ein Segen: „Wir können nicht überall unseren Wachdienst sicherstellen. Die Säulen erhöhen die Chance, schneller am Patienten zu sein. Das gilt für Badende ebenso, wie für Verunglückte bei Bootsunfällen“, so der Vorsitzende.
Laut Aussage der Björn-SteigerStiftung seien alleine im vergangenen Jahr 62 Menschen in BadenWürttemberg ertrunken, 52 davon in Seen, Teichen oder Flüssen. Derzeit gibt es am nördlichen Bodenseeufer neun Notrufsäulen, weitere seien laut Aussage von Andreas Mihm im Gespräch.
Infos www.steiger-stiftung.de