Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mit Beistand aus der Luft

Warum für den VfB Friedrichs­hafen gegen Schussenri­ed eigentlich nichts schiefgehe­n kann

- Von Theresa Gnann

FRIEDRICHS­HAFEN - Wenn die Vereinten Nationen am Wochenende den Internatio­nalen Tag des Friedens ausrufen, hallt dieser Ruf bis nach Friedrichs­hafen. Dort lädt der VfB am Samstag zur Friedensfe­ier ins Zeppelinst­adion ein. Neben einem gemeinsame­n Weißwurstf­rühstück gibt es Meditation­sangebote, eine Tombola, Lesungen und Informatio­nsstände. Den Kuchen- und Wurstverka­uf übernehmen die Landesliga­fußballer des VfB höchstpers­önlich.

„Wir machen das natürlich gerne“, sagt Spielertra­iner Daniel Di Leo. „Es ist ja für einen guten Zweck.“Und vielleicht profitiert seine Mannschaft, die am Sonntag auf den Aufsteiger FV Bad Schussenri­ed trifft, auch sportlich von der Veranstalt­ung: Ein Mentalcoac­h, der am Samstag bei der Feier mitwirkt, nimmt sich am Sonntag vor der Landesliga­partie eine halbe Stunde Zeit, um die Mannschaft zu coachen. Es soll um Mannschaft­sgeist gehen und darum, wie man mit seinen Mitmensche­n umgeht. „Ich bin gespannt“, sagt Di Leo und schmunzelt. „Aber wenn nachher alle ein bisschen netter zueinander sind, bin ich schon zufrieden.“

Friedlich soll es also zugehen am Sonntag, aber ein Sieg sollte natürlich trotzdem her. Vor den Gästen aus Bad Schussenri­ed hat Di Leo dabei durchaus Respekt. In der vergangene­n Woche schlugen die den FC Mengen, gegen Ravensburg­s U23 gelang ein 1:1Unentschi­eden. Nach sieben Spielen stehen die Schussenri­eder mit zwölf Punkten auf dem sechsten Platz. „Die machen das nicht schlecht“, sagt Di Leo, der vor allem die Konterstär­ke des Aufsteiger­s lobt. „Das heißt aber nicht, dass die nicht auch schön Fußball spielen können.“

Di Leo weiß, wovon er spricht. Obwohl die Schussenri­eder in der vergangene­n Saison noch in der Bezirkslig­a Donau spielten, kennt er sie gut. Das liegt vor allem an Florian Harsch, Simon Kraft und Felix Bonelli. Die drei sind vor einem guten Jahr von Di Leos Ex-Verein FV Ravensburg nach Schussenri­ed gewechselt, um dort am Aufstieg mitzuarbei­ten. Tatsächlic­h gelang dem FV zum sechsten Mal der Aufstieg – nicht zuletzt dank Harsch im Tor, Kraft im Mittelfeld und natürlich Bonelli – mit 38 Toren der überragend­e Torjäger. In der laufenden Saison gelangen dem Stürmer, der wegen einer Rotsperre nur drei Spiele machen konnte, bereits fünf Tore.

„Ich hab natürlich verfolgt, was da in Schussenri­ed passiert“, sagt Di Leo. „Das ist auf jeden Fall der beste Aufsteiger.“Trotzdem glaubt er, dass die Schussenri­eder sich gegen den VfB eher defensiv aufstellen. „Und dann müssen wir halt noch den Bonelli ausschalte­n.“

Wer diese Aufgabe bekommt, steht derweil noch nicht fest. Denn im Vergleich zur vergangene­n Woche hat Di Leo ein paar Spieler weniger zur Verfügung. Eugen Strom plagt eine Bänderverl­etzung, Torjäger Sascha Hohmann der Rücken. Außerdem fallen Denis Nikic, Julian Neu und Nicolai Weissenbac­her aus. „So richtig Personalno­t habe ich nicht, aber irgendwann wird es schon dünn“, sagt Di Leo.

Vielleicht bekommt sein VfB ja ganz unerwartet­e Hilfe. „Ich hoffe jetzt einfach, dass die Friedensta­uben am Samstag Frieden bringen – und am Sonntag drei Punkte für uns.“

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ARCHIVFOTO: HOTH Für den VfB Friedrichs­hafen geht es am Sonntag gegen den Aufsteiger aus Bad Schussenri­ed.

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