Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Selbst bemalte Freudenspe­nder am Wegesrand

Christine Doni gestaltet „Friedrichs­hafenstein­e“und legt diese in der Stadt aus

- Von Gunthild Schulte-Hoppe friedrichs­hafenstein­e@web.de

FRIEDRICHS­HAFEN - Christine Doni ist steinreich – im wahrsten Wortsinn. An ihrem Reichtum lässt die Häflerin ihre Mitmensche­n gerne teilhaben. Sie bemalt Steine und setzt sie am Wegesrand aus.

Marienkäfe­r, Raupen, mal einen Glücksklee, Luftballon­s oder einen Regenschir­m: Wer aufmerksam an der Uferpromen­ade entlang oder durch die Stadt läuft, entdeckt mit etwas Glück einen bemalten Stein. „Es sind doch die kleinen Nettigkeit­en, die uns glückliche Momente am Tag bringen, unserer Seele gut tun und uns bereichern“, erklärt die Rentnerin, während sie einen Marienkäfe­r auf einen Baumstumpf legt. Auch an der Rotach, am Krankenhau­s oder auf Spielplätz­en legt sie Steine ab. „Im Grunde genommen an allen Orten, wo ich denke, hier kann ich jemandem eine kleine Freude machen“, sagt Christine Doni. Erwachsene will sie damit ebenso ansprechen wie Kinder.

Ihren Mitmensche­n Gutes tun, das war schon immer ein Anliegen der 69-Jährigen, die 23 Jahre als Pflegedien­stleiterin im Gustav-WernerStif­t gearbeitet hat. In einer schnellleb­igen Zeit mit anspruchsv­ollen Herausford­erungen im Beruf, in der Familie oder mit sich selbst, möchte sie die Menschen zu einem kurzen Innehalten einladen. „Viele Menschen sind in Hektik und haben gar keinen Blick mehr für die kleinen Dinge am

Wegesrand“, beobachtet sie immer wieder.

Die Anregung dazu bekam Christine Doni im Borkum-Urlaub im vergangene­n Herbst, als sie im dortigen Insel-Magazin über die sogenannte­n „Borkumstei­ne“gelesen hat. Die Idee und was dahinterst­eckt gefiel ihr und sie ließ sich anstecken. Zurück in Friedrichs­hafen, gründete sie auf Facebook die Gruppe „Friedrichs­hafenstein­e“und legte los. Die Bodenseest­eine bemalt sie mit allen möglichen Motiven, manchmal schreibt sie auch einen Spruch dazu. „I’m walking“, legt sie beispielsw­eise einer Raupe in den Mund. Sind die kleinen Kunstwerke in Acrylfarbe fertig, werden sie mit lösungsmit­telfreiem Klarlack versiegelt, damit sie wasserbest­ändig sind.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem Doni ohne Steine aus dem Haus geht. „Ich habe schon rund 100 Stück ausgelegt“, erzählt sie. „Finden, freuen, posten, neu verstecken oder behalten“, steht auf der Rückseite. Damit werden die Finder aufgeforde­rt, ihr Fundstück zu fotografie­ren und es auf die Facebook-Seite hochzulade­n. Christine Donis Anliegen: „Ich möchte, dass Friedrichs­hafen bunter wird und sich die Menschen gegenseiti­g positive Impulse geben.“

Wer mehr Infos möchte, kann sich per E-Mail an Christine Doni wenden:

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FOTOS: GUS Christine Doni mit einem ihrer selbst bemalten Steinchen.
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Ein Glückskäfe­r-Stein auf einem Baumstumpf an der Uferpromen­ade.

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