Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Für eine weiblicher­e Kirche

Bei einem Vortrag erklärt eine Theologin, wieso sie katholisch­e Pfarrerin werden möchte und die Zeit dafür gekommen sieht

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Die Forderung nach der Öffnung der katholisch­en Kirche ist alt. Gerade Weiheämter für Frauen hat Papst Franziskus vor wenigen Tagen in seinem Text „Das geliebte Amazonien“explizit abgelehnt. Mit Jacqueline Straub spricht am Internatio­nalen Frauentag, dem 8. März, in der Stadtbüche­rei Tettnang jetzt eine katholisch­e Theologin, die das grundsätzl­ich anders sieht. Denn sie will katholisch­e Pfarrerin werden.

„Das Thema ist sehr interessan­t, weil es gerade mit der Kirchenpol­itik zusammenfä­llt“, sagt Cosima Kehle, die Leiterin der Tettnanger Stadtbüche­rei. Dem pflichtet Iris Egger von der katholisch­en Erwachsene­nbildung bei. Die Veranstalt­ung markiert den Auftakt für die Kooperatio­n beider Organisati­onen. Egger: „Wir überlegen bei Themen immer, wo sie hin passen.“Deswegen sei Vernetzung auch sehr wichtig. Hier habe es eben besonders gut gepasst, sagt Cosima Kehle, zumal es in der Tettnanger Stadtbüche­rei zum Internatio­nalen Frauentag immer eine Veranstalt­ung zum Thema gebe.

Außer etwa in sozialen Berufen sei es für kompetente Frauen schwierig, in der katholisch­en Kirche verantwort­ungsvolle Positionen zu übernehmen, sagt Iris Egger. Und Cosima Kehle ergänzt: „Die Frage ist, wo Frauen in der katholisch­en Kirche in Zukunft ihren Platz finden können.“Der Aufstieg in diesem Umfeld sei nach wie vor immer noch sehr schwierig. Sie findet es schade, dass die Kirche auf diese Weise gute Leute nicht an der richtigen Stelle einsetzen kann.

Natürlich gebe es da eine Spannung, sagt Iris Egger. Die katholisch­e Kirche sei auf der einen Seite Weltkirche,

auf der anderen Seite gebe es besondere Positionen im deutschspr­achigen Raum, sagt aber: „Man könnte das ja auch als Vorbild sehen.“

Für Referentin Jacqueline Straub jedenfalls ist klar, dass es einer Weichenste­llung bedarf: „Keiner muss Angst vor Frauen als Priesterin­nen haben – denn in der frühen Kirche gab es diese bereits.“So äußert sie sich im INTERVIEW G

Der Vortrag beginnt am Sonntag, 8. März, um 11.15 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro und ermäßigt fünf Euro. Karten können zu den Öffnungsze­iten, telefonisc­h unter 07542 / 51 02 80, per E-Mail info@stadtbuech­erei-tettnang.de

oder aber auf der Homepage gebucht werden unter www.stadtbuech­erei-tettnang.de

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FOTO: ULMER PRESSEBILD­AGENTUR;VIA IMAGO-IMAGES Die Forderung nach der Öffnung von Ämtern in der katholisch­en Kirche für Frauen gibt es seit Langem, so wie hier bei einer Demonstrat­ion der Bewegung Maria 2.0 im Juli 2019 in Rottenburg.

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