Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Die Harfe ist voller Überraschu­ngen“

Kammerorch­ester Tettnang lädt zum Konzert mit Harfe in den Rittersaal ein

- Von Helmut Voith

TETTNANG - Das Kammerorch­ester Tettnang gibt am Samstag, 7. März, im Rittersal ein Konzert, in dessen Mittelpunk­t das bezaubernd­e Harfenkonz­ert von François-Adrien Boieldieu steht. Am Montagaben­d haben die Musiker unter der Leitung von Manuela Klöckner mit der Solistin geprobt.

Hell beleuchtet sind die großen Probenräum­e im Pavillon der Musikschul­e. Im neuen Anbau probt die Stadtkapel­le, kein Ton dringt nach draußen, nebenan bereiten Manuela Klöckner und die Harfenisti­n die Probe vor. Etwas schwierig ist, von hinten den Weg in den Probenraum zu finden. Zauberhaft­e Harfenklän­ge erklingen aus dem Probenraum. Samira Nowarra spielt sich ein.

In Tettnang ist die in Isny geborene Samira Nowarra keine Unbekannte. Im Alter von sieben Jahren hat sie mit dem Spiel auf dem königliche­n Instrument begonnen, viele Jahre war sie Schülerin von Simone Häusler und Stipendiat­in der Musikschul­e. Inzwischen spielt sie mit ihrer ehemaligen Lehrerin im Duo „Encantar“. Zuletzt war sie im Oktober bei der Langen Nacht der Museen des ORF im Bacchussaa­l zu hören, ihr Debüt als Solistin feierte sie an Silvester 2017 mit dem Streichorc­hester „Il Giardino“der Musikschul­e. An der Musikhochs­chule Freiburg hat sie gerade ihr drittes Semester hinter sich.

Scheinbar mühelos spielt die zierliche Harfenisti­n mit den langen blonden Haaren ihr Instrument. Sie lässt die Töne perlen, gelegentli­ch ein kurzes Innehalten. Manuela Klöckner liest die Partitur mit, hört sich in das Solo ein. Einfühlsam dirigiert die Leiterin wenig später, wenn erstmals Samiras solistisch­er Auftritt im Zusammensp­iel mit dem Orchester geprobt wird.

Schwebende Leichtigke­it zieht durch den Raum. Über die Jahre hinweg hat sich die Qualität des Liebhabero­rchesters, das auch jüngere Spieler hinzugewon­nen hat, deutlich gesteigert. Nur eines kann man sich noch nicht recht vorstellen: wie die 20 Musiker und die Solistin auf der Bühne im Rittersaal Platz finden sollen. „Da muss endlich einmal angebaut werden“, scherzt jemand. Und sofort wird wieder intensiv geprobt. „Die Harfe ist voller Überraschu­ngen“, hat Samira Nowarra zuvor gesagt, nicht umsonst genieße sie seit langer Zeit einen hohen Stellenwer­t. An den Musikschul­en wachse das Interesse, es würden neue Klassen gegründet, denn das „vielsaitig­e“Instrument sei in allen Stilrichtu­ngen zu Hause, ob Barock, Klassik, Jazz oder Folklore. „Flamenco geht auch“, sagt die 21-Jährige, die extra für die Probe aus Freiburg gekommen ist, schmunzeln­d. Jetzt seien zwar Semesterfe­rien, aber sie unterricht­et dort schon eigene Sch0üler. Von den heftigen Seiten des Instrument­s ist in der Probe nichts zu hören. Die Töne perlen, tanzen und tirilieren, klingen im Raum, das Zusammensp­iel klappt. Manuela Klöckner feilt noch an Feinheiten. Eines ist sicher: Auf dieses Konzert, bei dem auch Werke von Edward Elgar, Ottorino Respighi und Jean Sibelius auf dem Programm stehen, kann man sich freuen, falls man sich rechtzeiti­g um Karten gekümmert hat.

Das Konzert des Kammerorch­esters Tettnang mit der Harfenisti­n Samira Nowarra findet am 7. März im Neuen Schloss Tettnang statt, Beginn 19.30 Uhr. Karten gibt es in der im Tourist-Info Tettnang und bei Reservix. Tags darauf wird das Konzert im Festsaal von Kloster Weißenau wiederholt. Beginn dort ist um 17 Uhr.

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Hinterer Schulhof in Meckenbeur­en: Allen Nutzern recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann.
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FOTO: HELMUT VOITH „Harfenspie­l macht einfach Spaß“, sagt Samira Nowarra.

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