Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das rechte Maß in allem tut jedem gut
Meckenbeurer Landfrauen machen sich mit Jutta Martin und Hildegard von Bingen auf den gesunden Weg
MECKENBEUREN - Wer kennt es nicht? Schon morgens beim Aufstehen knackt und klemmt es in den Gliedern, nach den Mahlzeiten ist der Bauch aufgebläht oder man ist einfach nicht auf dem Damm, unkonzentriert und müde. „Mit nur einfachen Hausmitteln lassen sich die kleinen Wehwehchen genauso kurieren, wie Krankheiten und Leiden“. Dies haben die Meckenbeurer und Kehlener Frauen vom Land am Donnerstag von der Expertin Jutta Martin erfahren.
Bereits als Jugendliche war Jutta Martin fasziniert vom Leben der Heiligen Hildegard von Bingen und von ihren Lehren. Mit ihrem Onkel, einem Ernährungswissenschaftler, tauschte sie sich aus und erforschte für sich die Welt der Kräuter. Viele Menschen greifen heute auf ihr Wissen zurück. Sie will die alte, fast vergessene Volksmedizin den Menschen wieder näherbringen. „Entgiften und Entsäuern“hat sie am Donnerstagnachmittag bei den Landfrauen in der Wohnanlage für Jung und Alt zum Thema gemacht und ist auf viele, sehr interessierte
Zuhörerinnen getroffen. „Wenn es jemand gut mit sich meint, soll er sein eigener Therapeut werden und genau erspüren, was für ihn richtig ist“, gab sie den Rat der Hildegard von Bingen weiter. „Zuviel falsches Essen führt zu Übersäuerung, fördert die Altersdiabetes, schädigt Magen und Darm, fördert Migräne und noch vieles mehr“, sagte die Referentin.
Das war nichts Neues. Jutta Martin aber hatte das Putzmittel dafür parat, das den Körper davon befreit und reinigt, grad so, „wie es die Natur draußen gerade tut“. „Und vergesst den Seelenmüll nicht“, brachte sie neben dem Köper, die zweite Seite des Menschen ins Spiel. „Wenn zu oft die Galle steigt, kommt auch mal die Arthrose ins Spiel oder schmerzhaftes Rheuma. „Bitterstoffe helfen. Doch diese sind von der Industrie aus den Nahrungsmitteln gefiltert worden“. Wermuth hatte sie dabei, Blut-, Galgant- und Gelbwurz und den „Herrn Bertram“(auch Ringblume genannt), der viele Leiden mindert. Mit fundiertem Wissen und auf wissenschaftlicher Basis, zeigte Martin auf, wie nach den Lehren der Hildegard von Bingen, „angepasst auf die neue Zeit“, die Menschen auf ganz natürliche Weise und überaus effizient, sich selbst helfen können: „Ganz natürlich und ohne Chemie“, so Martin.
Hildegard von Bingen war eine Benediktiner-Nonne im Mittelalter. In unzähligen Büchern und Schriften hat sie Ratschläge für eine gesunde Lebensweise als Vermächtnis hinterlassen. Ihre Empfehlungen sollen helfen Lebensmittel und Heilkräuter im Alltag gesundheitsfördernd einzusetzen. „Die Lebensmittel sollen eure Heilmittel und die Heilmittel eure Lebensmittel sein, proklamierte sie die alte Weisheit von Hippokrates. Mit diesen gesunden Helferlein gespickt, war auch das Buffet von Annemarie Bachmann, das eine Kostprobe gab von gesundem Essen, für mehr Lebensqualität.
Ein Buch für die Praxis hat Jutta Martin geschrieben und gibt praktische Anweisungen. In Vorträgen informiert sie über die Heilkraft der Kräuter und Steine. Termine, Rezepte und Tipps gibt es im Internet unter
G» www.divera.org