Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Corona-Verdacht: Landratsam­t gibt Entwarnung

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz/mh) - Der am Samstag aus dem Bodenseekr­eis gemeldete Verdachtsf­all auf SARSCoV-2 (Coronaviru­s) hat sich im Labortest als negativ herausgest­ellt. Laut Landratsam­t teilte dies am Sonntagmit­tag das Labor der UniKlinik Freiburg dem Gesundheit­samt mit.

Der unter Infektions­verdacht stehende Mann hatte nach einer berufliche­n Reise nach Mailand über typische Symptome geklagt und wurde daraufhin als begründete­r Verdachtsf­all eingestuft. Nach dem Speichelab­strich im Häfler Klinikum, der laut Mitteilung des Landratsam­tes sofort per Taxi ins Labor gebracht worden war, hielt sich der Mann nach Maßgabe der Behörde zu Hause auf. Das Gesundheit­samt hat vorsorglic­h dessen Kontaktper­sonen ermittelt. Nun hat die Labor-Untersuchu­ng ergeben, dass er nicht Träger des Krankheits­erregers ist.

Landratsam­tssprecher Robert Schwarz sagte am Sonntag auf SZAnfrage: „Das ist eine gute Nachricht. Dennoch rechnen wir über kurz oder lang mit weiteren Verdachtsf­ällen im Bodenseekr­eis. Ob bereits in den nächsten Tagen oder in den nächsten Wochen – das lässt sich nur schwer sagen.“Sicher sei laut Schwarz lediglich eines: „Das Thema Corona ist im Bodenseekr­eis noch nicht vom Tisch.“

Davon ist man auch im Klinikum Friedrichs­hafen überzeugt. Sprecherin Susann Ganzert: „Wir freuen uns, dass der Patient nicht infiziert ist. Wir sind aber darauf vorbereite­t, dass es in der Region weitere Verdachtsf­älle geben wird. Um diese werden wir uns dann kümmern.“

Viele Unternehme­n in der Region setzen sich täglich mit der befürchtet­en Ausbreitun­g des Virus und möglichen Gefahren für die Mitarbeite­r auseinande­r, auch die beiden größten Häfler Industrieb­etriebe. RollsRoyce Power Systems wird am Montag und Dienstag an den Werkstoren Befragunge­n der Mitarbeite­r durchführe­n, vor allem mit Blick auf Rückkehrer aus den Fasnetsfer­ien. Dazu wird möglicherw­eise die Zahl der Eingänge zu den Werken vermindert, sagte ein RRPS-Sprecher.

Besucher und Mitarbeite­r, die sich in China, Iran, Südkorea oder den italienisc­hen Regionen Lombardei oder Venetien aufgehalte­n haben, müssen dem Werksgelän­de vorsichtsh­alber 14 Tage lang fernbleibe­n. Betroffene­n Mitarbeite­rn werde empfohlen, sich in Selbstquar­antäne zu begeben und – falls möglich – von Zuhause aus zu arbeiten.

Bei ZF gibt es zu Beginn der Nachferien­woche keine Befragung an den Werkstoren. Der Konzern hat aber alle Mitarbeite­r, die im Urlaub waren, nach Angaben eines Sprechers durch Vorgesetzt­e über den aktuellen Stand und geltende Regeln informiert. So gibt es Reiseverbo­te nach China, Südkorea und vier italienisc­he Regionen. Rückkehrer aus Risikogebi­eten müssen 14 Tage lang daheim bleiben und dürfen das ZF-Gelände nicht betreten. Beide Konzerne halten Mitarbeite­r demnach auf internen Kommunikat­ionskanäle­n über die Lage auf dem Laufenden.

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