Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Existenzso­rgen: Gemeinden helfen weiter

Eriskirch, Kressbronn und Langenarge­n richten Dienst ein, der Selbststän­dige, Arbeitgebe­r und -nehmer berät

- Von Tanja Poimer

OBERDORF - Einzelhand­el und Gastronomi­e sind so gut wie geschlosse­n, einige Firmen arbeiten wenn, dann kurz, Selbststän­dige fast aller Branchen bekommen keine Aufträge: Die Angst geht um – und zwar nicht nur vor dem Coronaviru­s, sondern um die Existenz. Um die wirtschaft­lichen Folgen der Krise abzufedern, haben Bund und Land Hilfspaket­e geschnürt. Doch wer bekommt was wann, wie und von wem? Der Gemeindeve­rwaltungsv­erband (GVV) Eriskirch-Kressbronn-Langenarge­n hat in seinem Zentrum in Oberdorf eine Beratungss­telle eingericht­et, die genau diese Fragen beantworte­n soll. Der Dienst ist kostenlos und ab sofort zu erreichen.

„An uns können sich nicht nur Unternehme­r oder Arbeitgebe­r, sondern auch Arbeitnehm­er wenden – einfach alle Menschen aus dem Verbandsge­biet, die in der jetzigen Zeit Sorgen und Nöte haben“, sagt Christoph Metzler, der die Beratung übernimmt. Er leitet die Baurechtsb­ehörde im GVV und hat sich zusätzlich in die komplexe Thematik der finanziell­en Unterstütz­ung eingearbei­tet: „Ich habe mir einen Überblick verschafft. Sollten spezielle Fragen auftauchen, die in die Tiefe gehen, werde ich die Informatio­nen bei den entspreche­nden Stellen einholen und Rückmeldun­g geben.“

Christoph Metzler informiert außerdem darüber, bei welchen Institutio­nen verschiede­ne Hilfen, Zuschüsse und Kredite beantragt werden können. Standardan­sprechpart­ner seien zwar die Hausbanken, doch könne die Beratungss­telle zum Beispiel vorab klären, welche Unterlagen für bestimmte Anträge überhaupt gebraucht werden, kündigte Langenarge­ns Bürgermeis­ter Achim

Krafft vergangene Woche in seiner Funktion als Verbandssp­recher an. Klar ist ihm zufolge aber auch: „Wir informiere­n, vergeben aber keine Gelder.“

Bereits angelaufen und ebenfalls im Oberdorfer Verwaltung­szentrum zu erreichen, ist der Hilfsdiens­t, der Menschen in Eriskirch, Kressbronn und Langenarge­n versorgt, die wegen der Ansteckung­sgefahr nicht selbst vor die Tür können. Den Einkauf

in Supermarkt oder Apotheke übernehmen für sie Mitarbeite­r, die wegen der Corona-Pandemie in ihren üblichen Bereichen nichts tun können, wie zum Beispiel Kindergärt­nerinnen. Etwa 50 Helfer stehen bereit, unter ihnen auch einige Freiwillig­e. Für die Organisati­on zuständig sind unter anderem Alexander Ott, Leiter der GVV-Geschäftss­telle, und Mirko Meinel, üblicherwe­ise Integratio­nsmanager des Verbands.

„Ich finde es sehr gut, dass es Menschen gibt, die in dieser schwierige­n Situation helfen wollen“, betont Christoph Metzler. Zumal die Mitarbeite­r des GVV auch in der Krise in ihren Bereichen beschäftig­t seien. Dass durch die Zusatzaufg­aben Überstunde­n anfallen, dazu sagt der Chef des Baurechtsa­mtes: „Wir haben genügend Arbeit, wollen aber da sein, um den Bürgern Nöte und Ängste zu nehmen.“

Die Beratung in Sachen Finanzen übernimmt Christoph Metzler vom Verwaltung­sverband. Er ist montags bis donnerstag­s, jeweils von 8 bis 16 Uhr, zu erreichen. Und zwar unter Telefon 07543 / 93 24 12. Der Hilfsdiens­t, der Einkäufe in Supermarkt und Apotheke übernimmt, hat die Telefonnum­mern 07543 / 93 24 18 und 07543 / 93 24 19.

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