Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kressbronn tagt

Gemeindera­tssitzung findet statt – trotz Widerstand

- Von Tanja Poimer

KRESSBRONN - Der Bürgermeis­ter bleibt dabei: Die Sitzung des Kressbronn­er Gemeindera­tes findet am Mittwoch statt – trotz Corona-Krise und Kritik aus der Reihe der Mitglieder. Beginn ist um 16 Uhr. Die Handlungsf­ähigkeit der Gemeinde stehe im Vordergrun­d, auf der Tagesordnu­ng stünden wichtige Themen, die entschiede­n werden müssten, und in der Festhalle sei für ausreichen­d Sicherheit­sabstand gesorgt, teilt Daniel Enzensperg­er mit. Grünen-Fraktionsv­orsitzende Silvia Queri kündigte bereits an, nicht teilzunehm­en.

Aus epidemiolo­gischer Sicht wäre eine Sitzung „völlig unsinnig“. Außerdem sind Silvia Queri zufolge die Themen, die beraten werden sollen, nicht so wichtig, dass sich die Gemeinderä­te persönlich treffen müssten. Andere Gemeinderä­te äußerten sich im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“vorsichtig kritisch, sagten aber ihr Kommen zu. Deutlicher wurde Martina Knappert-Hiese (GUBB), die sich fragt, ob der Bürgermeis­ter die Gesundheit der Gremiumsmi­tglieder aufs Spiel setze.

Die Festhalle sei so groß, dass die Gemeinderä­te mehrere Meter auseinande­r sitzen könnten, entgegnete Daniel Enzensperg­er. Damit die Gemeinde handlungsf­ähig bleibe, müssten wichtige Entscheidu­ngen getroffen werden. In der Sitzung gehe es um die Sanierung des Bildungsze­ntrums,

die Schaffung von Betreuungs­plätzen oder die Entwicklun­g des neuen Baugebiete­s. Daniel Enzensperg­er: „Es ist davon auszugehen, dass sich die derzeitige Lage irgendwann wieder entspannen wird. Gerade dann muss die Verwaltung die entspreche­nden Entscheidu­ngen des Rates haben, denn ohne diese Entscheidu­ngen komme man zum Stillstand. Es geht darum, Folgeprobl­eme zu vermeiden und die Basis für ein Handeln nach Corona zu gewährleis­ten.“

Eilentsche­idungen, Umlaufbesc­hlüsse, Videokonfe­renzen und Livestream­ing seien bei solch weitreiche­nden Entscheidu­ngen derzeit nicht zulässig, dies habe die Rechtsaufs­ichtsbehör­de bestätigt. Ein Umlaufbesc­hlussverfa­hren, bei dem die Gemeinderä­te schriftlic­h zustimmen müssen, ist laut Bürgermeis­ter nur möglich, wenn niemand dagegen ist. Dies sei in Erwägung gezogen worden, jedoch habe Martina Knappert-Hiese widersproc­hen: „Deswegen schied die Variante aus.“

Auf der Tagesordnu­ng der Kressbronn­er Gemeindera­tssitzung stehen unter anderem die Modernisie­rung des Bildungsze­ntrums Parkschule sowie verschiede­ne Entscheidu­ngen zum zukünftige­n Baugebiet Bachtobel, wie zum Beispiel ein Wettbewerb für den Neubau eines Familienze­ntrums.

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