Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Helfen und Hilfe annehmen
Hätte man uns vor einem Jahr erzählt, dass wir um diese Zeit in einer weltweiten Krise stecken würden, die das Leben, das wir bisher kennen, grundlegend auf den Kopf stellen kann, hätten wir wohl nur milde gelächelt. In Zeiten wie diesen zeigt sich deutlich, wie wichtig die Stützpfeiler sind, die unsere Gesellschaft entscheidend mittragen: die Ärzte, Pfleger und Rettungssanitäter, die Krankenschwestern und Lebensmittelproduzenten und alle anderen, die derzeit an ihre Belastungsgrenzen gehen müssen.
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Um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten, ist es jedoch wichtig, dass auch Arbeitgeber in allen anderen Berufen Flexibilität beweisen und Bedingungen für ihre Mitarbeiter schaffen, um die Arbeit so risikoarm wie möglich zu gestalten. Sei es durch Homeoffice, das Bereitstellen von Schutzvorrichtungen oder veränderte Arbeitsabläufe. Denn ob die Eindämmung der Virusausbreitung Erfolg zeigt, hängt vom Verhalten jedes Einzelnen ab.
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Traurig ist, dass das offenbar einige immer noch nicht erkannt haben. Dass mit steigenden Temperaturen die Vernunft vor allem bei vielen Jüngeren auszusetzen scheint, zeigt das Fazit der Polizei nach den Kontrollen der vergangenen Tage. Nicht nur in Langenargen fanden entgegen der Vorschriften private Feiern statt.
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Deutlich solidarischer zeigen sich hingegen jene, die sich bei den zahlreichen Hilfsaktionen beteiligen. Schüler und Studenten kaufen für ältere Menschen ein – So muss die Risikogruppe nicht vor die Tür. Nur müssen die Menschen diese Hilfe auch annehmen. Noch immer gibt es deutlich mehr Helferkapazitäten als angemeldeten Bedarf. Also lieber mal den Einkauf anderen überlassen – auch wenn dadurch vielleicht der wöchentliche Plausch im Städtle fehlt.
Biberach will auch im Süden vier Fahrspuren: Südlich von Biberach endet die Ähnlichkeit der B 30 mit einer Autobahn. Ab dort gibt es im Wechsel in jede Fahrtrichtung zwar noch eine Überholspur, die allerdings baulich nicht von der Gegenfahrbahn getrennt ist. Immer wieder kommt es zu riskanten Überholmanövern. Vor allem Autofahrer, die in Richtung Süden unterwegs sind, wollen die „letzte Chance“nutzen, um an vor ihnen fahrenden Lastwagen vorbeizukommen. Schließlich ist das auf etwa 22 Kilometern in der Regel dann nicht mehr möglich. Wunsch von Wirtschaft und Politik ist seit Jahren die Vierspurigkeit der B30 auch südlich von Biberach. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist im vordringlichen Bedarf der vierspurige Ausbau des 5,2 Kilometer langen B 30-Teilstücks zwischen Biberach-Süd (Jordan-Ei) bis Hochdorf enthalten. Die Projektkosten, die 2014 (ohne Planungskosten) mit 34,6 Millionen Euro taxiert wurden, dürften heute wohl um einiges höher liegen. Trotzdem macht das Regierungspräsidium Tübingen wenig Hoffnung auf einen baldigen Baubeginn. Das Land habe 2018 zusammen mit den Regierungspräsidien eine Umsetzungskonzeption für die Maßnahmen im vordringlichen Bedarf in Baden-Württemberg erarbeitet, sagt RP-Sprecher Dirk Abel: „Darin ist der Planungsbeginn des B 30-Ausbaus zwischen Biberach und Hochdorf nicht vor 2025 vorgesehen.“
GUmfahrungen für Gaisbeuren und Enzisreute: Zwischen Bad Waldsee und dem Egelsee südlich von Enzisreute steht lediglich ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung, bevor die B 30 Richtung Ravensburg wieder vierspurig wird. Überholverbote sowie unübersichtliche, kurvige und kuppige Abschnitte sorgen für etliche Gefahrenstellen. In Gaisbeuren stehen die einzigen Ampeln zwischen Ulm und Ravensburg, was regelmäßig für stockenden Verkehr sorgt. Das durchschnittliche Verkehrsaufkommen beträgt rund 21 300 Fahrzeuge am Tag. Mit täglich etwa 1600 Lastwagen auf der Strecke sind Gaisbeuren und Enzisreute nach Berechnungen der Initiative B30 die Ortschaften mit dem höchsten
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