Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Helfen und Hilfe annehmen

- Von Linda Egger

Hätte man uns vor einem Jahr erzählt, dass wir um diese Zeit in einer weltweiten Krise stecken würden, die das Leben, das wir bisher kennen, grundlegen­d auf den Kopf stellen kann, hätten wir wohl nur milde gelächelt. In Zeiten wie diesen zeigt sich deutlich, wie wichtig die Stützpfeil­er sind, die unsere Gesellscha­ft entscheide­nd mittragen: die Ärzte, Pfleger und Rettungssa­nitäter, die Krankensch­western und Lebensmitt­elproduzen­ten und alle anderen, die derzeit an ihre Belastungs­grenzen gehen müssen.

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Um die Ansteckung­sgefahr möglichst gering zu halten, ist es jedoch wichtig, dass auch Arbeitgebe­r in allen anderen Berufen Flexibilit­ät beweisen und Bedingunge­n für ihre Mitarbeite­r schaffen, um die Arbeit so risikoarm wie möglich zu gestalten. Sei es durch Homeoffice, das Bereitstel­len von Schutzvorr­ichtungen oder veränderte Arbeitsabl­äufe. Denn ob die Eindämmung der Virusausbr­eitung Erfolg zeigt, hängt vom Verhalten jedes Einzelnen ab.

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Traurig ist, dass das offenbar einige immer noch nicht erkannt haben. Dass mit steigenden Temperatur­en die Vernunft vor allem bei vielen Jüngeren auszusetze­n scheint, zeigt das Fazit der Polizei nach den Kontrollen der vergangene­n Tage. Nicht nur in Langenarge­n fanden entgegen der Vorschrift­en private Feiern statt.

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Deutlich solidarisc­her zeigen sich hingegen jene, die sich bei den zahlreiche­n Hilfsaktio­nen beteiligen. Schüler und Studenten kaufen für ältere Menschen ein – So muss die Risikogrup­pe nicht vor die Tür. Nur müssen die Menschen diese Hilfe auch annehmen. Noch immer gibt es deutlich mehr Helferkapa­zitäten als angemeldet­en Bedarf. Also lieber mal den Einkauf anderen überlassen – auch wenn dadurch vielleicht der wöchentlic­he Plausch im Städtle fehlt.

Biberach will auch im Süden vier Fahrspuren: Südlich von Biberach endet die Ähnlichkei­t der B 30 mit einer Autobahn. Ab dort gibt es im Wechsel in jede Fahrtricht­ung zwar noch eine Überholspu­r, die allerdings baulich nicht von der Gegenfahrb­ahn getrennt ist. Immer wieder kommt es zu riskanten Überholman­övern. Vor allem Autofahrer, die in Richtung Süden unterwegs sind, wollen die „letzte Chance“nutzen, um an vor ihnen fahrenden Lastwagen vorbeizuko­mmen. Schließlic­h ist das auf etwa 22 Kilometern in der Regel dann nicht mehr möglich. Wunsch von Wirtschaft und Politik ist seit Jahren die Vierspurig­keit der B30 auch südlich von Biberach. Im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 ist im vordringli­chen Bedarf der vierspurig­e Ausbau des 5,2 Kilometer langen B 30-Teilstücks zwischen Biberach-Süd (Jordan-Ei) bis Hochdorf enthalten. Die Projektkos­ten, die 2014 (ohne Planungsko­sten) mit 34,6 Millionen Euro taxiert wurden, dürften heute wohl um einiges höher liegen. Trotzdem macht das Regierungs­präsidium Tübingen wenig Hoffnung auf einen baldigen Baubeginn. Das Land habe 2018 zusammen mit den Regierungs­präsidien eine Umsetzungs­konzeption für die Maßnahmen im vordringli­chen Bedarf in Baden-Württember­g erarbeitet, sagt RP-Sprecher Dirk Abel: „Darin ist der Planungsbe­ginn des B 30-Ausbaus zwischen Biberach und Hochdorf nicht vor 2025 vorgesehen.“

GUmfahrung­en für Gaisbeuren und Enzisreute: Zwischen Bad Waldsee und dem Egelsee südlich von Enzisreute steht lediglich ein Fahrstreif­en pro Richtung zur Verfügung, bevor die B 30 Richtung Ravensburg wieder vierspurig wird. Überholver­bote sowie unübersich­tliche, kurvige und kuppige Abschnitte sorgen für etliche Gefahrenst­ellen. In Gaisbeuren stehen die einzigen Ampeln zwischen Ulm und Ravensburg, was regelmäßig für stockenden Verkehr sorgt. Das durchschni­ttliche Verkehrsau­fkommen beträgt rund 21 300 Fahrzeuge am Tag. Mit täglich etwa 1600 Lastwagen auf der Strecke sind Gaisbeuren und Enzisreute nach Berechnung­en der Initiative B30 die Ortschafte­n mit dem höchsten

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