Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gremien könnten bald digital tagen

Bisher mussten sich Ausschüsse und Gemeinderä­te treffen – Öffentlich­keit muss aber auch weiterhin gewährleis­tet sein

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG/NEUKIRCH - Die Kommunen gehen derzeit sehr unterschie­dlich mit der Frage um, ob die Gemeinderä­te und Ausschüsse tagen oder nicht. Während mancherort­s, etwa in Tettnang, Sitzungen vorerst abgesagt sind, ist der Gemeindera­t in Kressbronn jüngst zusammenge­kommen – eben mit dem Verweis der Verwaltung darauf, dass solche Sitzungen ausdrückli­ch vom Versammlun­gsverbot ausgenomme­n sind.

Nun will das baden-württember­gische Innenminis­terium „angepasste Arbeitsmög­lichkeiten“bieten, wie Innenminis­ter Thomas Strobl in dieser Woche mitgeteilt hat. Das bedeutet, dass die notwendige­n Sitzungen, so Strobl, „auch als Telefon- oder Videokonfe­renz durchgefüh­rt werden können.“Dabei müsse der Öffentlich­keitsgrund­satz gewahrt werden. Das soll etwa geschehen, indem die Beratung in den Ratssaal übertragen wird. Damit soll die „Arbeitsfäh­igkeit in schwierige­n Zeiten“erhalten bleiben, so Strobl.

Die Stadt Tettnang wertet diese Äußerungen als positives Signal: „Wir freuen uns, dass hier Möglichkei­ten geschaffen werden sollen damit wir als Kommune unsere Sitzungen, die unbedingt notwendig sind, auch ohne ,persönlich­en’ Kontakt durchführe­n können“, äußert Judith Maier von der Stadt Tettnang auf eine Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“zur Corona-Verordnung, in der dies geregelt werden soll. Hier müsse die Stadt prüfen und testen, inwieweit dies technisch in Tettnang und den Ortschafte­n umsetzbar sei.

Neukirchs Bürgermeis­ter Reinhold Schnell berichtet im Gespräch am Telefon, dass es hier in der Tat Handlungsb­edarf gebe. Das sei auch dem Gemeindeta­g Baden-Württember­g klar signalisie­rt worden. Doch auch, wenn Gremiensit­zungen von dem Versammlun­gsverbot ausgenomme­n seien, sei das Problem bisher immer die Herstellun­g von Öffentlich­keit gewesen. Und dies müsse auch bei Video- oder Telefonsch­alten klar vom Gesetzgebe­r definiert werden. Hier hofft Schnell auf eine allgemeine Regelung.

Dies sei wichtig, weil es auch um Fragen wie die Rechtswirk­samkeit von Entscheidu­ngen gehe. In Neukirch stelle sich das im April jetzt erst einmal so dar, dass es lediglich eine nicht-öffentlich­e Sitzung in der Mehrzweckh­alle gebe. Dort könnten der Mindestabs­tand und die anderen Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts gewährleis­tet werden. Gerade in Neukirch seien ja die größeren Projekte noch vor der Corona-Pandemie im Gremium entschiede­n worden.Der Handlungsd­ruck sei in anderen Städten und Gemeinden dafür aber groß, sagt Schnell, der zugleich Kreisverba­ndsvorsitz­ender des Bodenseekr­eises im Gemeindeta­g ist. Ohne Sitzungen, so Schnell, würden sich ganz allgemein gesprochen manche Projekte tendenziel­l in die Länge ziehen. Auch seien die Kommunen immer wieder auch an Fristen gebunden. Das sei auch der Grund gewesen, warum das Thema jetzt recht schnell aufgeschla­gen sei. In Neukirch jedenfalls, so Schnell, „werden wir sehen, wie es im Mai weitergeht“.

Friedrichs­hafen 04.04.

Otto Saur 05.04.

Heike Koppmann

Markdorf 05.04. Marlies (90), Werner

Jasik (70)

Meckenbeur­en 05.04.

Erwin Hartmann (70)

Salem

04.04.

Anna Warnkönig (70) (95), Hans (95)

Vogel (70)

Reger

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