Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kita, Kiga und Krippe bleiben erst einmal geschlossen
Auch die Kleinsten müssen zu Hause bleiben - Gebühren für April ausgesetzt
NEUKIRCH - Kindergartenleiterin Christel Ulmer-Walz plant derzeit nur von Tag zu Tag. Mit der Schließung von Schule, Kindergarten, Kindertagesstätte und Kinderkrippe steht sie täglich vor neuen Herausforderungen. Das gelte für Kinder, Eltern, aber auch für die Erzieherinnen. Nur eine handvoll Kinder werden derzeit notbetreut.
„Wir halten uns streng an die Vorschriften des Landes, dazu gehört eben auch das Betretungsverbot“, sagt Hauptamtsleiter Rüdiger Frank von der Gemeindeverwaltung. Selbst wenn es schwer falle: Die Spielplätze bleiben auch in Neukirch geschlossen. Deswegen seien diese auch teilweise zugesperrt. Hinweise wurden ausgehängt. Wegen des Coronavirus werde auch die Einweihungsfeier für den An- und Umbau des neuen Kindergartens entsprechend verschoben.
Die Kindergartenleiterin ergänzt, dass praktisch täglich die Bulletins aus dem Ministerium kommen, damit man auf dem aktuellsten Stand sei. Somit wird in der Betreuungsstätte lediglich der Notbetrieb aufrecht erhalten. Der wird gerne, allerdings nicht allzu zahlreich angenommen.
„Drei bis fünf Kinder haben wir immer da, teilweise nur vormittags, teils auch ganztags“, sagt UlmerWalz. Freilich versuche man auch bei den Erzieherinnen Lösungen wegen der Arbeitszeit zu finden. Zum Beispiel, mit dem Abbau der zahlreichen Überstunden oder der Urlaubstage.
Oder es wird abgearbeitet, was durch die Erweiterung- und den Umbau hinzugekommen ist – oder in der letzten Zeit nicht angegangen werden konnten. So sei auch Zeit für die Entwicklung eines Konzepts oder für die Weiterbildung. Auch Planung, Berichte und Statistiken stehen auf dem Programm, erklärt Ulmer-Walz.
Und schließlich seien auch noch Erzieherinnen im Krankenstand. „Aber nicht wegen Corona“, versichert die Sozialfachwirtin, Erzieherin und Kindheitspädagogin. Hinzu komme die Herausforderung des Schichtbetriebs.
Hauptamtsleiter Frank kündigt an, dass die Kindergartengebühren für April erst einmal ausgesetzt werden. Ulmer-Walz ist es wichtig, dass man über diese Fragen, aber auch bei täglichen Problemen, in ständigem Dialog mit den Eltern sei. Hier verlagere sich also auch ein Teil der Arbeit – und die digitale Kommunikation erweise sich obendrein als neue Herausforderung. „Elternbrief online hatten wir auch noch nicht. Aber dass die Gemeinschaft funktioniert und zusammenhält, ist uns sehr wichtig.“Deswegen wolle man hier auch weiter digital dranbleiben.
Die wenigen Knirpse, die im Kindergarten sind, sind gut gelaunt. „Also wir sind gern hier“, sagen zwei Mädchen, die derzeit von zwei Erzieherinnen betreut werden. Derweil ist in einem anderen Raum ein älterer Junge gut gelaunt in ein Spiel vertieft. Einige Erzieherinnen beschäftigen sich mit Schreibtischarbeit. Theorie also, aber wie zu erfahren ist, ziehen sie die Praxis doch vor. Zum Abschluss sagt die Kindergartenleiterin noch: „Was kommt – wir werden sehen und bleiben flexibel. Und danach wird wohl manches aufzuarbeiten sein.“