Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Durchatmen in Gottes schöner Natur

Um Kehlen und Sammletsho­fen locken Wald und Flur und der Blick auf die Berge

- Von Helga Wiechert

KEHLEN - Schon früh am Morgen lockt die Sonne derzeit oft schon so manchen Wanderer aus dem Haus. Die üblichen Wege sind längst abgelaufen. Da lockt vielleicht ein Abstecher durch Wald und Flur und auch ein genauerer Blick auf den Wegesrand. Eineinhalb Stunden und sechseinha­lb Kilometer muss sich einplanen, wer die folgende Strecke wählt.

Los geht’s am Friedhof in Kehlen, den Funkenweg entlang und immer der Bahntrasse nach. Wer genau hinschaut, entdeckt die Apfelbäume linker Hand, die als Dank oder Erinnerung an den „Ruhestand gepflanzt wurden, für die Enkelin, die Silberhoch­zeit, die besten Eltern der Welt oder die Männerfreu­ndschaft“. Schilf und lichte Baumgruppe­n säumen den Weg und das Biotop, das mit der Schautafel aufzeigt, was hier so alles lebt und wächst. Beim Wegkreuz gegenüber, biegen Sie rechts ab und kommen durch die frisch sanierte Bahnunterf­ührung bergauf in Richtung Südumfahru­ng. Wer sich hier links hält, kommt bald schon durch den Tunnel auf die andere Seite.

Überraschu­ng! Hier wachsen Steinmännc­hen und -skulpturen aus der Erde und nur ein Stück rechts weiter grüßt eine Schlange bunt bemalter Steine den Wanderer und die Einladung zum schönen Spiel: „Malt doch zu Hause einen Stein an und legt ihn dazu“, lautet die Aufforderu­ng. Mal sehen, wie lang die Schlange wird, während dieser Coronazeit“.

Links geht es weiter Richtung Lourdes-Grotte, die geschützt im Dickicht der Büsche und umzingelt vom Bärlauch, so manchen zum kurzen Gebet einlädt, zu Bitte und Dank für die Gesundheit oder die Hilfe für Menschen, die ihnen nahestehen. Ein Schotterwe­g zweigt rechts ab, zum Gerbertsha­user Wald bis zum Fuchsbauwe­g und nur ein kurzes Stück an ihr entlang bis zur Hirschlatt­er Straße. Diese queren Sie vorsichtig und tauchen sofort wieder gegenüber in den Wald ein, der Richtung Sammletsho­fen führt.

Die Spuren der letzten Stürme sind noch zu sehen und auch der Schaden, den der Borkenkäfe­r auf großen Flächen anrichtet. Umgefallen­e Bäume, riesige Wurzelstöc­ke werden die Kinder staunen lassen, wenn sie hier auf Entdeckung­stour gehen und gleich dahinter leuchtet schon von Weitem das strahlend gelbe Rapsfeld, mit seinem Bienenstan­d, der leckeren Honig verspricht. Hier an der Gabelung nehmen Sie den Mittelweg und wandern über die kleine Brücke weiter, vorbei an beeindruck­enden Buchenbäum­en bis zur Vollochstr­aße, die rechts nach Sammletsho­fen führt (wo der Kartoffels­alat „wächst“). Durch eine traumhaft schöne Blütenwelt führt die Straße und gibt den Blick frei auf schneebede­ckte Berggipfel.

Rechts geht’s dann Richtung Kehlen und gleich wieder links zum Sammletsho­fer Steg und Grillplatz, der gerade geschlosse­n ist. Weiter geht’s rechts entlang der Schussen und durch die Unterführu­ng, mit Graffiti-Kunstwerke­n, die Schönes leider vermissen lassen. Über den Steg geht’s zurück auf die andere Schussense­ite und vorbei an Tennisplat­z, Boule- und Skaterbahn zum Ausgangspu­nkt beim Friedhof in

Kehlen. Wer sich mehr Zeit nimmt, der macht es sich gemütlich auf den Bänken am Wegesrand, atmet tief durch und genießt Gottes schöne Natur. Bleiben Sie gesund!

Spaziergän­ge haben in CoronaZeit­en an Beliebthei­t zugenommen. Die SZ nimmt ihre Leser dieser Tage mit auf kürzere oder längere Runden, die gerne selbst ausprobier­t werden dürfen. Heute: Teil III von Kehlen aus..

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FOTOS: HELGA WIECHERT
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