Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Durchatmen in Gottes schöner Natur
Um Kehlen und Sammletshofen locken Wald und Flur und der Blick auf die Berge
KEHLEN - Schon früh am Morgen lockt die Sonne derzeit oft schon so manchen Wanderer aus dem Haus. Die üblichen Wege sind längst abgelaufen. Da lockt vielleicht ein Abstecher durch Wald und Flur und auch ein genauerer Blick auf den Wegesrand. Eineinhalb Stunden und sechseinhalb Kilometer muss sich einplanen, wer die folgende Strecke wählt.
Los geht’s am Friedhof in Kehlen, den Funkenweg entlang und immer der Bahntrasse nach. Wer genau hinschaut, entdeckt die Apfelbäume linker Hand, die als Dank oder Erinnerung an den „Ruhestand gepflanzt wurden, für die Enkelin, die Silberhochzeit, die besten Eltern der Welt oder die Männerfreundschaft“. Schilf und lichte Baumgruppen säumen den Weg und das Biotop, das mit der Schautafel aufzeigt, was hier so alles lebt und wächst. Beim Wegkreuz gegenüber, biegen Sie rechts ab und kommen durch die frisch sanierte Bahnunterführung bergauf in Richtung Südumfahrung. Wer sich hier links hält, kommt bald schon durch den Tunnel auf die andere Seite.
Überraschung! Hier wachsen Steinmännchen und -skulpturen aus der Erde und nur ein Stück rechts weiter grüßt eine Schlange bunt bemalter Steine den Wanderer und die Einladung zum schönen Spiel: „Malt doch zu Hause einen Stein an und legt ihn dazu“, lautet die Aufforderung. Mal sehen, wie lang die Schlange wird, während dieser Coronazeit“.
Links geht es weiter Richtung Lourdes-Grotte, die geschützt im Dickicht der Büsche und umzingelt vom Bärlauch, so manchen zum kurzen Gebet einlädt, zu Bitte und Dank für die Gesundheit oder die Hilfe für Menschen, die ihnen nahestehen. Ein Schotterweg zweigt rechts ab, zum Gerbertshauser Wald bis zum Fuchsbauweg und nur ein kurzes Stück an ihr entlang bis zur Hirschlatter Straße. Diese queren Sie vorsichtig und tauchen sofort wieder gegenüber in den Wald ein, der Richtung Sammletshofen führt.
Die Spuren der letzten Stürme sind noch zu sehen und auch der Schaden, den der Borkenkäfer auf großen Flächen anrichtet. Umgefallene Bäume, riesige Wurzelstöcke werden die Kinder staunen lassen, wenn sie hier auf Entdeckungstour gehen und gleich dahinter leuchtet schon von Weitem das strahlend gelbe Rapsfeld, mit seinem Bienenstand, der leckeren Honig verspricht. Hier an der Gabelung nehmen Sie den Mittelweg und wandern über die kleine Brücke weiter, vorbei an beeindruckenden Buchenbäumen bis zur Vollochstraße, die rechts nach Sammletshofen führt (wo der Kartoffelsalat „wächst“). Durch eine traumhaft schöne Blütenwelt führt die Straße und gibt den Blick frei auf schneebedeckte Berggipfel.
Rechts geht’s dann Richtung Kehlen und gleich wieder links zum Sammletshofer Steg und Grillplatz, der gerade geschlossen ist. Weiter geht’s rechts entlang der Schussen und durch die Unterführung, mit Graffiti-Kunstwerken, die Schönes leider vermissen lassen. Über den Steg geht’s zurück auf die andere Schussenseite und vorbei an Tennisplatz, Boule- und Skaterbahn zum Ausgangspunkt beim Friedhof in
Kehlen. Wer sich mehr Zeit nimmt, der macht es sich gemütlich auf den Bänken am Wegesrand, atmet tief durch und genießt Gottes schöne Natur. Bleiben Sie gesund!
Spaziergänge haben in CoronaZeiten an Beliebtheit zugenommen. Die SZ nimmt ihre Leser dieser Tage mit auf kürzere oder längere Runden, die gerne selbst ausprobiert werden dürfen. Heute: Teil III von Kehlen aus..