Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lebenserinnerungen
Wie sie das Weltkriegsende in Rebholz erlebte, erzählt Katharina Schorer (1914-2004) in ihren Lebenserinnerungen. Die Verbindung hatte ihr früherer Ehemann in den 1920ern geknüpft. Um 1945 erinnerte sich Käthe Schorer, verwitwete Myhsok, daran und floh mit Sohn und Schwester nach Rebholz. Auch in Senglingen habe der Volkssturm Barrikaden gebaut, um die Franzosen aufzuhalten. Schwester Christine und andere „beherzte Frauen“hätten sie nachts entfernt. Und zur „französischen Besatzung, 2. Teil, Marrokaner. Da hörten wir von Vergewaltigungen. Sobald ein Kübelwagen in den Hof fuhr, liefen Paula und ich hinten aus dem Haus und legten uns ins Getreidefeld, bis die Luft rein war. Es wurde viel requiriert. Wir hatten fast kein Huhn mehr, jedes Kalb und Schwein wurde geholt.“(sz)
Plünderungen keine Seltenheit waren: „Sie kamen per Lkw und suchten als Vorwand SS-Angehörige. Kleider, Wäsche und Lebensmittelvorräte wurden mitgenommen. Andere Dorfbewohner machten ähnliche Erfahrungen.“Obermeckenbeuren hatte zwölf Kriegsopfer zu beklagen. Ihre Namen finden sich wie die der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg auf einem Gedenkstein, der auf Johann Mühlebach senior zurückgeht.
Der 8. Mai erinnert als Weihetag der Obermeckenbeurer Kapelle „Maria Königin des Friedens“ans Weltkriegsende und ans Anliegen, sich um den Frieden zu mühen.