Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zeichen der Solidarität und Hoffnung
Fleißige Näher fertigen zahlreiche „Alltagsmasken“für Langenargen
LANGENARGEN (sz) - In den Geschäften sind Mund- und Nasenschutzmasken nach wie vor nicht immer zu haben und die für den medizinischen Bedarf produzierten Exemplare gehören den Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen. Im Internet gibt es viele Bastelanleitungen für sogenannte „Alltagsmasken“. Doch längst nicht jeder kann eine Nähmaschine bedienen. Schon lange bevor die Bundesregierung eine Empfehlung zum Tragen von Gesichtsabdeckungen beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben hat, ist daher eine Kooperation zwischen der Gemeinde Langenargen, den Kirchengemeinden und der Seniorenbegegnungsstätte zustande gekommen, wie die Kooperationspartner in einer Pressemitteilung schreiben.
„Wir wissen, dass wir kein Medizinprodukt herstellen können, das einen Schutz vor dem Coronavirus bieten kann. Aber ein Bedecken von Mund und Nase kann beim Sprechen, Husten und Niesen infektiöse Tröpfchen abfangen“, so Pastoralassistent Dennis Nguyen von der katholischen Kirchengemeinde. Das RKI spricht davon, dass die Alltagsmasken im Sinne eines Fremdschutzes zu einer Verlangsamung der Ausbreitung von Covid-19 beitragen. Voraussetzung ist, dass dabei weitere Hygieneregeln wie der 1,5 Meter-Abstand oder die Kontakteinschränkungen eingehalten werden.
„Vor Ostern haben wir telefonisch mit der Organisation des Nähprojektes begonnen“, berichtet Annette Hermann, Seniorenbeauftragte der Gemeinde Langenargen. „Schnell waren zehn Helferinnen und Helfer gefunden, die sich mit der Nähmaschine auskennen. Dank einer großzügigen Spende konnten wir alle notwendigen Materialien für 300 Masken kaufen und an die ehrenamtlichen Näherinnen verteilen.“„Unsere Helferinnen und Helfer haben ein hohes Engagement gezeigt. Sehr schnell waren die ersten Masken fertig und wir bekamen Tipps für die Verbesserung der Masken. Das war beeindruckend“, freut sich Dennis Nguyen. An Ostern wurden die Alltagsmasken dann verteilt. Beigefügt wurde ein Info-Blatt, das die Funktion der Alltagsmaske beschreibt und ausdrücklich darauf hinweist, dass die vorgegebenen Schutzmaßnahmen wie auch der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern, Husten- und Niesregeln sowie die Händehygiene unbedingt einzuhalten seien.
Dass sie so nicht ganz Langenargen versorgen können, ist den Projektträgern klar. Darum haben sie die
Risikogruppen bei ihrer Verteilung in den Blick genommen. Die Masken gingen an Bewohner der Seniorenwohnanlage Mühlengärten, an die ehrenamtlichen Helfer des Einkaufsservices „füreinander – miteinander“und an einzelne Personen, die den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden bekannt waren. Dennis Nguyen: „Die ersten Rückmeldungen waren sehr positiv. Wir hoffen, dass unsere Masken den Empfängern an Ostern eine Freude gemacht haben. Sie sind vor allem auch ein Zeichen der Solidarität und der Hoffnung der Langenargener untereinander.“
Im Seniorenbüro der Gemeinde gibt es noch Rest-Exemplare, die an Menschen über 70 Jahre abgegeben werden können. Kontakt (nur telefonisch): Annette Hermann unter der Nummer 07543 / 49 90 28.